Eimeldingen Grüner Strom auf grüner Wiese

Die Oberbadische
Beim Eimeldinger Solarpark: Gemeinderäte aus Eimeldingen und Weil am Rhein mit Bürgermeister Oliver Friebolin (4.v.r.), dem Landtagsabgeordneten Josha Frey (2.v.r.) und Dominik Zöller von der Betreibergesellschaft (r.) Foto: zVg

Abgeordneter besucht Solarpark in Eimeldingen

Eimeldingen -  Im Rahmen seiner Sommertour besichtigte der Lörracher Abgeordnete Josha Frey den Eimeldinger Solarpark. Mit dabei waren der Eimeldinger Bürgermeister Oliver Friebolin, Mitglieder des Eimeldinger Gemeinderats sowie Gemeinderäte der Grünen aus Weil am Rhein. Dominik Zöller, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft GF Breitband MZ, stellte die Anlage im Detail vor.

Der Solarpark an der Alten Basler Straße nahe der A 98 produziert seit März 2022 Strom, der ins Netz eingespeist wird. Der jährliche Ertrag soll bei 800 000 Kilowattstunden liegen, was immerhin dem Jahresbedarf von etwa 230 Haushalten entspricht. Von allen Seiten wurde die geschlossene Unterstützung für die Anlage aus dem Eimeldinger Gemeinderat gelobt – und das, obwohl die Gemeinde selbst von dem Solarpark gar nicht finanziell profitiert, dafür aber von der besseren Luft: Die Anlage spart etwa 650 000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Allerdings zeigte sich Bürgermeister Friebolin im Nachhinein über die Langwierigkeit des Verfahrens überrascht: „Obwohl sich eigentlich alle einig waren, hatten wir eine Genehmigungszeit von ungefähr zwei Jahren. Die Bauzeit selbst war nach sechs Wochen abgeschlossen“, berichtete er. Die Gemeinde sei im Übrigen offen für die Beweidung der Flächen, beispielsweise durch Schafe oder Ziegen. Bisher habe man leider noch niemanden gefunden. Eine andere landwirtschaftliche Nutzung der beanspruchten Fläche habe sich aufgrund des mageren Bodens nicht angeboten, so Dominik Zöller. Im Zuge des Baus der Solaranlage hatte der Gemeinderat auch beschlossen, das Breitbandkabel gleichzeitig mit der Zuleitung der Solaranlage zu verlegen, was nun auch für schnelles Internet im nahegelegenen Wohngebiet sorgen wird.

Zudem soll im Herbst vor dem Rathaus eine Doppelladesäule für Elektroautos entstehen. „Wir sind eine kleine Gemeinde, aber der Gemeinderat ist voller innovativer Ideen,“ freute sich Friebolin. Auch Frey zeigt sich beeindruckt: „Wenn mehr Gemeinden sich genauso verantwortungsvoll engagieren würden, wären wir mit der Energiewende in Baden-Württemberg schon weiter,“ so der grüne Landtagsabgeordnete.

Verwunderung über lange Verfahren

„Wir hoffen, dass unser Solarpark andere Gemeinden in der Region zu ähnlichen Projekten inspiriert und nachgeahmt wird“, so der Bürgermeister. Frey fordert mehr Verantwortungsbereitschaft von den beteiligten Verwaltungsebenen. „Der Bürokratieaufwand und die Bearbeitungszeiten sind viel zu groß. Wenn wir in Zukunft Bilder wie aus dem Ahrtal 2021 verhindern möchten, dann müssen wir hier noch deutlich besser werden.“

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