Eimeldingen Hansjörg Rupp war ein Glücksfall für die Gemeinde

Siegfried Feuchter
Trauer um den allseits geschätzten ehemaligen Eimeldinger Bürgermeister Hansjörg RuppArchivfoto: Clemens Leutz Foto:  

Der frühere Eimeldinger Bürgermeister und ehemalige Kreisrat ist am Mittwoch überraschend im Alter von 79 Jahren bei einem kurzen Krankenhausaufenthalt gestorben. Eimeldingen trauert um eine verdiente Persönlichkeit.

Hansjörg Rupp hat während seiner 16-jährigen Amtszeit von 1993 bis 2009 viele Spuren hinterlassen. Mit seiner bürgernahen Amtsführung sowie seinem erfolgreichen Wirken vielfach Anerkennung erhalten.

Welche Wertschätzung Rupp in Eimeldingen und darüber hinaus genoss, zeigte allein seine Verabschiedung als Bürgermeister. Zur Feier kamen mehr als 500 Gäste. Die Bürger würdigten seine Leistungen und die Menschlichkeit ihres scheidenden Gemeindeoberhaupts mit stehenden Ovationen. „Er war ein Glücksfall für Eimeldingen“, stellte der damalige Landrat Walter Schneider fest.

Hansjörg Rupp, der die Gemeinde während seiner Amtszeit geprägt hat, war kämpferisch, stets sachlich und zielorientiert. Er vertrat seine Meinung konsequent, war aber immer ein Mann des Ausgleichs. Und die Eimeldinger schätzten, dass sie jederzeit mit Anliegen und Problemen zu ihm kommen konnten.

Dem Vater von drei erwachsenen Kindern und Opa von sechs Enkeln war der direkte Kontakt mit den Bürgern stets wichtig. „Er war ein verdienstvoller Bürgermeister und ein sehr sympathischer und immer hilfsbereiter Mensch“, würdigt Bürgermeister Oliver Friebolin seinen Vor-Vorgänger.

Hansjörg Rupp wuchs in Alt-Weil auf, absolvierte bei der Stadtverwaltung eine Verwaltungslehre und bildete sich zum Verwaltungsfachmann weiter. Später wechselte er nach Blumberg, wurde dort Ordnungs- und Sozialamtsleiter, ehe er zum Hauptamtsleiter avancierte. Als 1993 Eimeldingen einen neuen Bürgermeister als Nachfolger von Robert Götzmann suchte, wurde Hansjörg Rupp unter mehreren Bewerbern zum neuen Eimeldinger Bürgermeister gewählt. Seine Amtszeit geriet zu einer Erfolgsgeschichte für die Gemeinde, die von 1600 auf 2400 Einwohner wuchs.

Einige Herausforderungen warteten auf den neuen Bürgermeister, wobei er mit dem Gemeinderat immer ein gutes, verlässliches Miteinander pflegte. Weil die Kommune größer wurde, musste der Ausbau der Infrastruktur Schritt halten. Neue Wohngebiete kamen hinzu.

Das größte Vorhaben, das mit dem Namen Hansjörg Rupp aufs engste verbunden ist, war Mitte der 1990er Jahre die Entwicklung des Gewerbegebiets Reutacker entlang der B 3. Mit seinen zahlreichen namhaften Handwerksbetrieben und Unternehmen gilt dieses Gewerbegebiet in der Region längst als ein Musterbeispiel für gelungene Planung und Raumentwicklung.

Seine größte Enttäuschungen in den 16 Jahren waren zum einen der Wegzug der Maschinenfabrik, zum anderen die Verhandlungen mit der Bahn. Sowohl für den Erhalt der Mafa als auch für die Realisierung einer Tieflage der neuen Gleise hatte sich Hansjörg Rupp mit starkem Engagement eingesetzt. Die Bundesbahn hatte zwar eine Tieflage versprochen, wollte jedoch später nichts mehr davon wissen und bekam auch vom Bundesverwaltungsgericht recht.

Hansjörg Rupp, der für die Freien Wähler seine Sach- und Fachkompetenz auch zehn Jahre im Kreistag einbrachte und darüber hinaus stellvertretender Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbandes Vorderes Kandertal war, hat vieles bewegt und die Gemeinde nach vorne gebracht. „Er war ein Bürgermeister mit Leib und Seele, ein geschätzter Kollege. Er hatte eine zupackende Art und immer Ideen“, würdigt der damalige Binzener Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Ulrich May die „erfreuliche und konstruktive Zusammenarbeit“.

Im Ruhestand widmete sich Hansjörg Rupp intensiv seinen Obstbäumen, besuchte einen Französischkurs, pflegte Kontakte zu Bekannten und Weggefährten, spielte Skat und unternahm mit seiner Frau Ingrid erlebnisreiche Reisen.

Die Trauerfeier für Hansjörg Rupp findet am Samstag, 15.  Februar, ab 10.30 Uhr in der Eimeldinger Kirche statt.

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