Eimeldingen Idealismus und Ehrenamt sind das Fundament

Weiler Zeitung
Tag der offenen Tür beim Modelabel „Vaterland Fashion“ (von links): Geschäftsführer Simon Dobslaw, Designer und Produktionsleiter Kasem Dahboura, Wolfgang Würzburger und Bürgermeister Oliver Friebolin. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

„Vaterland“: „Tag der offenen Tür“ bei Eimeldinger Textilhersteller / Zusammenarbeit mit Geflüchteten

Eimeldingen (dab). Die 2017 gegründete und im Gewerbegebiet Reutacker angesiedelte Bekleidungsfirma „Vaterland Fashion“ lud erstmals zum Tag der offenen Tür mit Einblicken in die Näherei ein.

Inhaber Simon Dobslaw stellte gemeinsam mit seiner Frau Linda die Beweggründe und Visionen vor, auf denen das Unternehmen basiert. Gezeigt wurde unter anderem der Kurzfilm, mit dem sich die Firma für den „Outdoor Award“ beworben hatte.

Kasem Dahboura, dessen Textilfabrik im Syrienkrieg zerstört wurde, flüchtete mit seiner Familie nach Ägypten, dann 2015 weiter über die Mittelmeer-Route nach Europa und Deutschland. Für „Vaterland Fashion“ entwickelte er im vergangenen Jahr eine sportliche Multifunktionsjacke, jüngst auch das zweite Produkt, eine elegante Damenjacke.

Ihnen sei es darum gegangen, angesichts der Flüchtlingssituation als Unternehmer nach Chancen zu suchen, die Ressourcen und Fähigkeiten der Menschen, die ihr eigenes Vaterland verlassen mussten, zu nutzen, um die Wirtschaft wachsen zu lassen.

Für das Konzept, das hinter der Sportjacke steht, wurde das Unternehmen in der Kategorie „Start Up“ mit dem „Oudoor Industry Award 2017“ ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: Die Firma „Vaterland“ habe erfolgreich ein Produktionssystem angestoßen, in welchem Flüchtlinge, die in Europa leben, ihre Fähigkeiten zur Schaffung hochqualitativer Bekleidung einsetzen.

„Wir haben es in Europa unglaublich gut. Es gibt so viele Menschen, die in ihrem Bereich Verantwortung übernehmen. Das begeistert mich. Machen wir das Beste aus dem, was wir geben können“, meinte Simon Dobslaw. Handanfertigung und der verwendete Spezialstoff, der sonst nur für die Ausstattung von Jet-Piloten zum Einsatz kommt, führen indes dazu, dass die Jacken im höheren Preissegment angesiedelt sind und die Firma eine zahlungskräftige Kundschaft als Zielgruppe hat. Vor allem Idealismus und Ehrenamt bilden derweil das Fundament des Unternehmens.

Dank und Anerkennung ging daher auch an die vielen Beteiligten, die dem Projekt Anschub gaben oder sich in vielerlei Form mit einbringen, darunter Bürgermeister Oliver Friebolin und Wolfgang Würzburger, Armin Ruser, der den Kontakt zu Kasem Dahboura herstellte, Roman Stofer und Bianca Meyer sowie Steffen Schwarz.

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