Großes Lob gab es aus dem Ratsrund für die Klarheit des Konzepts und die Vielzahl der aufgegriffenen Themenfelder.
Kritik mit Blick auf die Finanzen
Kritik äußerte allerdings Michael Herr. „Ich vermisse die Finanzierung“, so der Wittlinger Bürgermeister. Die Ziele seien sehr präzise formuliert, deren Umsetzung aber gerade für die kleineren Gemeinden im GVV in vielen Fällen finanziell nicht darstellbar. Wenn die so konkret formulierten Ziele aber nicht umgesetzt würden, entstehe bei den Bürgern der Eindruck, „dass es nicht klappt“. Auch Gerhard Welzel griff das Thema Finanzierung auf. Aus seiner Sicht bestehe die Gefahr, dass der GVV Maßnahmen mehrheitlich beschließe, die sich dann negativ auf die Finanzen gerade der kleineren Gemeinden auswirken.
Verbandsvorsitzender Andreas Schneucker hielt dem entgegen, dass seiner Kenntnis nach bislang alle Entscheidungen, die finanzielle Auswirkungen hatten, von den Mitgliedern einstimmig getroffen wurden. Im Übrigen müsse man aus seiner Sicht die Ziele im Konzept so klar wir möglich definieren. „Sonst passiert nie etwas.“ Gleichzeitig erklärte Schneucker, dass die Umsetzung aller angedachten Maßnahmen ohnehin unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit stünden.
Auch Daniela Meier betonte, dass es sich lediglich um ein Konzept, nicht um eine Haushaltssatzung handele. Welche Möglichkeiten es in den einzelnen Gemeinden für die Umsetzung der Ziele gebe, müsse unter anderem die neue Integrationsbeauftragte Andrea Kühne (siehe gesonderten Bericht) in Zusammenarbeit mit der Verwaltung ermitteln.
Die Mitglieder des Gemeindeverwaltungsverbands nahmen das Konzept zur Kenntnis. Es wird nun in den einzelnen Gemeinderäten erneut vorgestellt.
Mit Andrea Kühne und Philipp Lotter gibt es im Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal künftig zwei neue Mitarbeiter in der Integrationsarbeit. Andrea Kühne wird ab Januar ihre 50 Prozent-Stelle als Integrationsbeauftragte antreten. Philipp Lotter hat seine Arbeit als Integrationsmanager in Vollzeit bereits begonnen. Er habe sich bereits gut eingearbeitet, erklärte Lotter. „Ich bin dabei, die Leute kennenzulernen“, erklärte er. Als Integrationsmanager werde sich Lotter mit Einzelfällen beschäftigen, erklärte Hauptamtsleiter Dominik Kiesewetter. Andrea Kühne, die bislang bei der Stadt Neuenburg am Rhein tätig ist, wird sich als Integrationsbeauftragte dagegen um die strategische Umsetzung kümmern. Kosten fallen für den GVV durch die Beschäftigung von Kühne und Lotter nicht an, weil das Land die Stellen finanziert.