Eimeldingen Kindergartenneubau ist auf der Zielgeraden

Herbert Frey
Am neuen Kindergarten St. Martin gehen die Arbeiten im Gebäude sowie im Außenbereich voran. Foto: Herbert Frey

Der Eröffnungstermin steht fest. Und: Die Kreditaufnahme fällt weniger hoch aus als gedacht.

Beim Neubau des Kindergartens Sankt Martin läuft alles nach Plan. „Die Mittel fließen ordentlich ab“, schilderte Bürgermeister Oliver Friebolin am Donnerstag im Gemeinderat. Die Eigenmittel, die man zur Finanzierung einsetzen könne, seien nahezu erschöpft, sodass nun, wie geplant, ein Darlehen aufgenommen werden müsse. Diese Darlehensaufnahme sei von Beginn an Bestandteil des Finanzierungskonzeptes gewesen und von der Rechtsaufsichtsbehörde auch genehmigt worden, rief Friebolin in Erinnerung.

Im Jahr 2022 habe man mit Gesamtkosten von 5,35 Millionen Euro kalkuliert. 2,735 Millionen davon habe man über Eigenmittel, 2,6 Millionen über einen Kredit der KfW-Förderbank abdecken wollen. Im Gesamtbudget seien die Kosten für den Übergangsspielplatz aber nicht enthalten gewesen. Durch die Hereinnahme dieser Kosten ins Gesamtbudget sowie durch Kostensteigerungen habe sich der Kostenrahmen nun auf 5,435 Millionen Euro erhöht.

Mehr Zuschüsse, mehr Eigenfinanzierung

Es sei aber auch gelungen, einen Landeszuschuss in Höhe von 363 220 Euro sowie einen Zuschuss der KfW-Bank über 90 000 Euro netto für eine besonders nachhaltige Bauweise zu generieren. Auch die Summe, die man aus eigener Kraft beisteuern könne, habe sich auf 3,781 Millionen Euro gesteigert, sodass man für die Restfinanzierung mit einem Darlehen über 1,2 Millionen Euro auskomme, rechnete Friebolin vor.

Für diese Darlehenssumme holte der Bürgermeister nicht nur ein Angebot der KfW-Förderbank ein, das bei einer Laufzeit von 30 Jahren einen tagesaktuellen Zinssatz von 2,55 Prozent bot. Auch den Badischen Gemeindeversicherungsverband hatte er angefragt. Dessen Zinssatz lag am Donnerstag bei 2,58 Prozent, der auch am Tag nach der Gemeinderatssitzung noch gültig war. Der Zinssatz der KfW-Bank dagegen werde täglich neu festgesetzt, sodass die 2,55 Prozent nicht gesichert seien, erläuterte Friebolin.

„Unfassbar günstiges“ Angebot

Sabrina von Pidoll-Danne, die in der Finanzbranche arbeitet, hielt das Angebot des BGV für „unfassbar günstig“ und plädierte dafür, sich den Zinssatz von 2,58 Prozent am Tag nach der Sitzung sofort zu sichern. Das Kreditmodell der KfW hatte aus ihrer Sicht auch den Nachteil, dass es eine Tilgung in den ersten fünf Jahren ausschließt: „Wir könnten nicht sofort mit der Rückzahlung beginnen, sondern müssten fünf Jahre warten“. Der Gemeinderat votierte schließlich einstimmig für eine Kreditaufnahme beim Badischen Gemeindeversicherungsverband.

Nachdenken über Bausparvertrag

Bernhard Kaudela hatte auch die Finanzierung über einen Bausparvertrag ins Gespräch gebracht. Doch dann müsste die Gemeinde erst einmal finanziell in Vorleistung gehen. Unabhängig vom Kindergarten-Neubau soll aber im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen überlegt werden, ob der Abschluss eines Bausparvertrages nicht ganz allgemein ein sinnvolles Ansparmodell für die Gemeinde wäre.

Übrigens: Für die Fertigstellung des Kindergarten-Neubaus gibt es mittlerweile ein konkretes Datum: Am 1. März 2025, so Oliver Friebolin, soll er in Betrieb genommen werden.

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