Eimeldingen Klimaanpassung lokal vorantreiben

Jürgen Meyer
Pflanzung der Eiche: Imulsgeberin Elisabeth Azem (rechts), Bürgermeister Oliver Friebolin (daneben) sowie Vertreter von IG Eimeldingen, Eimeldinger Vereine, Frauenchor und private Spender. Foto: Jürgen Meyer

Die Gemeinde reagiert mit der Aktion „Bäume Spenden in Eimeldungen“ auf den Klimawandel und schafft Lebensräume für zunehmend bedrohte Vögel und Insekten. Der Gemeinderat diskutiert vierschiedene Maßnahmen um Bürger einzubeziehen.

„Wir haben im Gemeinderat schon lange darüber nachgedacht, was wir auf lokaler Ebene tun können, um auf den Klimawandel zu reagieren, Maßnahmen zur Anpassung an die Klimafolgen zu entwickeln und Lebensräume für die zunehmend bedrohten Vögel und Insekten zu schaffen“, erklärt Elizabeth Azem. Die studierte Agrarwissenschaftlerin, die zwar „mehr mit Tieren“ zu tun hatte, war die Impulsgeberin für die gemeindliche Aktion „Bäume spenden in Eimeldingen“. Sie beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit dem Thema „Eimeldinger Bäume“ und war zudem die Initiatorin der Aktion „Wanderbäume“. Diese wurden mittlerweile alle ausgepflanzt, doch das Thema „gemeindeeigene Bäume“ ist für sie noch nicht abgeschlossen.

Im Gemeinderat wurde diskutiert, welche Maßnahmen die Gemeinde ergreifen kann und wie sie die Bürger einbeziehen kann, um auf das Thema „Lebensräume im Ort schaffen“ aufmerksam zu machen. Die Idee, Gemeindeflächen mit gespendeten, robusten Bäumen zu bepflanzen, fand großen Anklang. Die Gemeinde setzte sich daraufhin das Ziel, im Rahmen einer Spendenaktion mindestens acht neue Bäume zu pflanzen. Mit einem Spendenbeitrag von 300 Euro konnte man einen eigenen Baum spenden oder sich mit einem Beitrag von mindestens 100 Euro an einem Baum beteiligen.

In einem zweiten Schritt gingen Elisabeth Azem, Birgit Pohl und Christian Marx im Auftrag der Gemeinde auf die Suche nach möglichen Standorten für die Bäume. Während die Bäume durch Spenden finanziert werden sollten, wurde im gemeindlichen Haushalt ein bestimmter Betrag für das professionelle Pflanzen und die Baumpflege eingeplant. Die Aktion wurde über einen Handzettel beim Neujahrsempfang und die örtliche Presse beworben.

Oft werden Bäume zu besonderen Anlässen wie der Geburt eines Kindes oder einem runden Geburtstag gepflanzt. Besonders Eimeldinger Bürger, die in einem Mehrfamilienhaus wohnen und keinen eigenen Garten haben, können dem Gemeinwesen etwas Gutes tun, indem sie „ihren“ Baum pflanzen lassen. Auf einem kleinen Schild kann auf Wunsch der Spender vermerkt werden oder an wen der Baum gewidmet ist. Auch Elisabeth Azem, die nur einen kleinen Garten besitzt und selbst einen Baum spendete, widmete diesen ihrem sechzigsten Geburtstag.

Erste Bäume gepflanzt

Während die Baumspenden noch vor Kurzem im Gemeinderat genehmigt wurden, fand nur wenige Tage später, am vergangenen Freitag, die feierliche Pflanzung der ersten drei Bäume statt. Da auf dem Spielplatz neben der Reblandhalle noch Schatten fehlt, wurden dort eine Eiche, ein Spitzahorn und eine Japanische Zierkirsche gepflanzt – professionell durchgeführt von den Mitarbeitern des Gartenbaubetriebs Hügel aus Rümmingen. Man hat sich für Baumarten entschieden, die den sich wandelnden Anforderungen unseres Klimas gewachsen sind und an die Standortbedingungen angepasst wurden.

Bürger spenden Bäume

Markus Hügel und der Eimeldinger Bürgermeister Oliver Friebolin haben sich zusammengetan und spendeten die Eiche, die zuerst gepflanzt wurde (wir berichteten). Weitere Standorte für die bereits zugesagten sieben Bäume sind der Bahnhofsvorplatz und der Friedhof. Erfreulich ist auch, dass bereits drei weitere Baumspenden angekündigt wurden. Neben Markus Hügel, Oliver Friebolin und Elisabeth Azem fanden sich unter den Spendern auch weitere Eimeldinger Bürger sowie die IG Eimeldingen und verschiedene Eimeldinger Vereine. Bürgermeister Friebolin freute sich sehr, dass die angestrebte Zielgröße von acht geplanten Bäumen überschritten wurde. Die Aktion soll im Herbst fortgesetzt werden und über mehrere Jahre laufen, möglicherweise auch mit Pflanzungen außerhalb des Ortes, beispielsweise auf Streuobstwiesen.

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