„Landwirtschaft“ als Bildungsauftrag vermitteln
Kornelia Vogel vom Obstgroßmarkt Südbaden betonte, dass für den Fortbestand regionaler Erzeugnisse die Basisarbeit an Kindergärten, Schulen und bei den Eltern enorm wichtig sei. „Es wird weniger gekocht, viele wissen nicht mehr, wie man ein Essen aus Rohzutaten herstellt, der Bezug zur Landwirtschaft muss wiederhergestellt werden“, formulierte sie ein Ziel an das Forum.
„Landwirtschaft muss auf den Lehrplan“ forderten auch Jonas Kaufmann für die Landjugend und Ursula Bahlinger von den Landfrauen. Für den Obsterwerbsbau sah Obstbaumeister Max Hagin ebenfalls das Bildungs-Wissensdefizit.
Dammann bedauerte hier, dass das Thema Landwirtschaft im geltenden und auch im zukünftigen Bildungskanon (bisher) nicht berücksichtigt werde.
„Social Media“ einsetzen und Probleme ansprechen
Susanne Denzer aus Fischingen schlug vor, sich dem Thema „Unverpackt einkaufen“ und der Einrichtung einer „Kochschule“ sowie einem „offenen-Dorf-Tag“, bei dem man alle landwirtschaftlichen Betriebe zeigen könne, zu widmen.
Irene Blaha, die sich eine schnelle Verbreitung von interessanten Themen über Instagram, Facebook, Twitter und Webseiten wünschte, sowie Peter Schladt vom BUND regten „viel mehr gemeinsame Termine von Naturschützern und Landwirten an“.
Für den Landschaftserhaltungsverband schlug Simona Moosmann vor, „mal aktive Mitarbeit auf einem Hof“ für Laien anzudenken.
Michael Kauffmann, Leiter des Dezernats Ländlicher Raum im Landratsamt, wünschte sich vom Verbraucher mehr Willen, für gute Produkte mehr zu zahlen.
Ein „Maß für die maximale Ausweisung von Bauflächen auf Ackerböden“, hielten Johannes Foege als Vertreter des Distriktrats und der BLHV-Kreisverbandsvorsitzende Heinz Kaufmann als Ziel fest.
„Schüler kaufen gern viel und billig – wir wollen in den Schulen zu lokal erzeugten Produkten aufklären“, gaben Soumia Schelker und Niclas Kern von „Fridays for Futures“ weiter, die zudem vorschlugen, interessante Fakten zu Landwirtschaft und Naturschutz „über Social Media zu vermitteln“.
Rolf Hess vom Fachbereich Landwirtschaft und Naturschutz wünschte sich, dass mehr publik gemacht werde, was im Landkreis bereits beim Tier- und Pflanzenschutz geleistet werde. „Alle Probleme ungeschminkt unter den Interessenvertretern ansprechen“, war die Erwartung von Landwirt und Direktvermarkter Michael Lang an das Forum.
Sven Behringer vom CDU- Kreisrat legte Wert auf die Abschaffung bürokratischer Vorgaben für Nebenerwerbslandwirte.
Imagekampagne vorbereiten
Die Arbeitsgruppen wollen nun Tipps, Wünsche, Anregungen und Kritiken zusammenfassen, um eine Imagekampagne mit Webpräsenz zu starten. „Klasse, dass sich hier direkt Akteure zusammengefunden haben – in einem Jahr sind wir sicher weiter“, freute sich Kauffmann.