Eimeldingen Neuer Kreisel für 19 000 Fahrzeuge

Weiler Zeitung
Die Experten des Büros Fichtner, Florian Krentel (l.) und Jan Kramer (r.) stellten die konkretisierten Pläne im Gemeinderat vor. Bürgermeister Oliver Friebolin wollte frühzeitig informieren. Foto: Weiler Zeitung

Verkehr: Planung für Kreisverkehr in Eimeldingen gewinnt Konturen / Radschnellverbindung verzögert

Den geplanten Kreisverkehr in Eimeldingen werden künftig etwa 19 000 Fahrzeuge täglich befahren. So viele Autos und Laster passieren aktuell die überlastete Kreuzung am neuen Rathaus. Wenn die Planungen gut voran gehen, könnte im Jahr 2020 im Bereich der B 3/Kreisstraße nach Märkt gebaut werden. Die Radschnellverbindung des Landkreises ist dabei noch ein Knackpunkt.

Von Marco Fraune

Eimeldingen. Aus der groben Skizze des neuen Kreisverkehrs ist mittlerweile ein ansehnlicher Plan geworden, wie sich am Dienstagabend im Eimeldinger Gemeinderat im Vergleich zur Präsentation vor einem Jahr zeigte.

Eine Diskussionsgrundlage Noch wird dieser Plan aber als Diskussionsgrundlage angesehen. Das vom Regierungspräsidium Freiburg beauftragte Büro Fichtner hat bewusst noch keine Zebrastreifen eingezeichnet, außerdem herrscht angesichts der nicht abgeschlossenen Machbarkeitsstudie für die hier entlang verlaufende Radschnellverbindung des Landkreises Unklarheit, wie viel Fläche an den Seiten für Radler reserviert werden muss. Klar ist, dass diese in Nord-Süd-Richtung bevorrechtigt sein sollen, die übrigen Regelungen müssten noch abgestimmt werden. Rund 1000 Radler sind hier täglich unterwegs, hat die Video-Verkehrszählung ergeben. Vom Zählergebnis überrascht Diese ergab, dass von den rund 19000 Fahrzeugen, welche die Kreuzung täglich passieren, der überwiegende Teil auf der B3 fährt. „Für uns war das eine erstaunliche Größenordnung und eine kleine Überraschung“, erklärte Florian Krentel vom Büro Fichtner. Etwa fünf Prozent machen davon die Lastwagen aus. Besonders schwer ist es für die Autos, die von Märkt kommen, nach links in Richtung Efringen-Kirchen abzubiegen. Denn insgesamt gilt die Kreuzung offiziell als überlastet. Wie schon vor einem Jahr geschildert, wird der Kreisverkehr daher als sinnvoll und auch als machbar bezeichnet. Kramer: „Verkehrstechnisch macht der Kreisverkehr Sinn.“

Baubeginn 2020 möglich „2020 können wir bauen, wenn alles nahtlos funktioniert“, hofft Oliver Gassenmeier vom Regierungspräsidium Freiburg auf einen reibungslosen Planungsverlauf. Nicht nur Bernhard Bodack (SPD/Unabhängige) zeigte mit seiner Frage nach dem Baubeginn, dass viele Eimeldinger auf die Maßnahme warten. Doch: Verschiedene Behörden und Stellen müssen eingebunden werden. So auch der Landkreis, der sich wegen der Kreisstraße finanziell beteiligen muss.

Für den 32 Meter Durchmesser umfassenden Kreisel ist auf vier Privatflächen ein Grunderwerb erforderlich, wobei Bürgermeister Oliver Friebolin bisher noch keine intensiven Gespräche mit den Betroffenen geführt hat. Er wollte erst diese konkretere Planung abwarten, begründete Friebolin die bisherige Zurückhaltung. 250 Quadratmeter insgesamt müssen gekauft werden. Bäume, Luft und Lärm Dem Kreisverkehr zum Opfer fallen sollen vor dem Rathaus drei Bäume, auf einem Privatgrundstück zwei Bäume und im nordwestlichen Bereich alle dort stehenden Bäume. Da die Flächen hier knapp sind, werde es auch wohl keine Neupflanzungen im Kreisel-Bereich geben.

Probleme hinsichtlich weiterer Luftschadstoffe werden aktuell nicht gesehen. Die Veränderungen durch den Kreisverkehr schätzt Jan Kramer vom Fachbüro als „nur gering“ ein. Eine Simulation, wie sich das Stickoxid- und Feinstaub-Aufkommen kleinräumig verändert, sei schwierig. Eine schalltechnische Untersuchung soll aber noch folgen, hieß es auf Nachfrage von Gemeinderätin Birgit Pohl (SPD/Unabhängige).

Nach der Machbarkeitsstudie befindet sich der Kreisverkehr aktuell in der Vorplanungsphase, bei der Grundlagen ermittelt werden und die Vermessung erfolgt. Immer weiter geht es ins Detail. Aktuell wird der Plan als Einstieg in die konkrete Diskussion angesehen. Es folgen noch der Vorentwurf, der Feststellungsentwurf, die Ausführungsplanung – und die Gemeinde muss über einen geänderten Bebauungsplan für diesen Bereich auch noch den Weg für den Bau ebnen. Kramer: „Es gibt noch viel zu planen und viel Diskussionsbedarf.“

Reges Bürgerinteresse Interesse von Seiten der Bürger besteht, wie rund zwei Dutzend Besucher bei der Gemeinderatssitzung im neuen Rathaus vor Augen führten. Was passiere, wenn die Eigentümer ihre Flächen nicht verkaufen wollen, beantwortete Krentel mit einer Portion Optimismus. Ziel sei eine gütliche Einigung. Wenn diese nicht gefunden werde, müsse man einen anderen Weg finden.

Dass die Betrachtung der Verkehrssituation sich zu sehr auf die eine Kreuzung konzentriert, wurde zudem kritisch von Bürgerseite hinterfragt. Auch müsse unbedingt das E-Bike als in der Zukunft immer weiter verbreitetes Verkehrsmittel stärker mit berücksichtigt werden.

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