Eimeldingen Rumänienhilfe sucht neuen Lagerort

Daniel Hengst
Simeon Walker (rechts), Lagerverwalter der Regio Rumänienhilfe, unterstützt beim Ausladen vor Ort in Rumänien. Foto: Michelle Weppler

Die Regio Rumänienhilfe bemerkt den Rückgang von Spenden. Gerade jetzt steht allerdings das Anmieten eines neuen Zwischenlagers an. Positiv sieht der Vereinsvorsitzende Marin Fingerle die ankommende Hilfe, eine junge Frau geht studieren.

Die Regio Rumänienhilfe muss ihr Lager in Weil am Rhein aufgeben. Ein neues Lager wird deutlich teurer, allerdings fehlt Geld, denn dieses werde seltener gespendet. „Wir haben zum Glück einige sehr treue Spender, die uns finanziell unterstützen“, sagte der erste Vorsitzende der Regio Rumänienhilfe Marin Fingerle.

Bis zum 15. Oktober müssen die Mitglieder und Helfer der Regio-Rumänienhilfe das Lager in Weil am Rhein geräumt und übergeben haben. „Die Situation vor Ort ist immer schwieriger geworden“, erklärte Winfried Otto, Beisitzer des Vereins. Die Anwohner hätten sich gestört gefühlt, da sie ihren Feierabend nicht mehr so genießen konnten, wie sie es wollten. „Zum Be- und Entladen des Lastwagen benutzen wir einen Hubstapler. Dieser macht beim Heben und Senken der Paletten seine Geräusche“, bekannte Otto. Daher hätte der Verein darauf verzichtet noch nach 18 Uhr zu arbeiten. Dies alleine hätte nicht ausgereicht, da es je nach Situation zu kurzfristigen Beeinträchtigungen der Anwohner durch den abgestellten Laster gekommen wäre. „Das Ende ist, wir haben die Kündigung bekommen“, erklärte Winfried Otto. Dabei hatte die Regio Rumänienhilfe das Lager erst kurz nach Jahresbeginn gemietet und genutzt.

Eine Lagermöglichkeit in Maulburg solle jetzt kurzfristig eine Übergangslösung sein. „Die Miete ist für uns eigentlich zu hoch“, sagte Martin Fingerle. Der Vereinsvorsitzende weiß aber nicht wohin mit den ganzen eingelagerten Hilfsgütern. Vorsorglich habe man aufgehört Möbelspenden entgegenzunehmen, erklärte Otto die Lage. „Das können wir erst wieder, wenn sicher ist, wo wir bleiben.“ Für die Mitglieder und Helfer sei es selbstverständlich auch eine Belastung, so ein Lager zu verlegen. Zusätzlich zum sonstigen Be- und Entladen von Hilfsgütern, hielt der Beisitzer fest. „Der Vorstand wird demnächst entscheiden, ob wir das Lager in Maulburg nehmen“, gibt Otto Einblick.

Die Hilfe ginge dorthin, wo die Ärmsten der Armen in Rumänien leben würden. Dort sei alles eine Hilfe, Möbel, Kleider und auch Dinge des täglichen Bedarfs. „Ein Kanadier hat dort eine Geriatrie gebaut, auch ein Zahnarzt ist dort tätig“, erklärte Otto das vielseitige Helfen. Gerade einen Zahnarzt könne sich dort niemand leisten. Hoch im Kurs stehe dort auch die Arbeit eines Pfarrers. „Er hat eine Musikschule aufgebaut und kümmert sich um Jugendliche“, erklärte Winfried Otto. Die Anschaffung der Musikinstrumente unterstütze die Regio Rumänienhilfe.

„Es ist wichtig den Menschen dort vor Ort Perspektiven zu geben“, sagte Martin Fingerle. Der Pfarrer bringe die Jugendlichen auch in Ausbildung. „Die Alternative ist, dass die Jugendlichen in die Prostitution abrutschen um an Geld zu kommen“, so der Vorsitzende. Eine junge Frau von dort habe es jetzt soweit geschafft, dass sie zum Studium nach Kronstadt (Russland) gehe: „Sie wird dort Deutsch und Englisch studieren.“

Erst vor kurzem fand das Jahrestreffen der Regio Rumänienhilfe im Haus der Begegnung in Eimeldingen statt. Dort hätte es alle Informationen rund um die Rumänienhilfe gegeben, bedeutete Otto, doch „wir waren fast nur unter uns“. Gerne hätte der Verein andere von seiner Arbeit überzeugt.

„Wir sind weiterhin über jede Spende dankbar“, sagte Fingerle. Helfer seien genauso willkommen wie neue Mitglieder. Die Vereinsarbeit werde von 20 Mitgliedern getragen und fast von ebenso vielen Helfern. Derweil hofft der Vorsitzende der Regio Rumänienhilfe auch auf neue Geldspender, die Mehrkosten für die Zwischenlösung als Lager müssten gedeckt werden.

Weitere Informationen unter www.romhelp.org.

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