Eimeldingen Traupaare warten auf Fertigstellung

Weiler Zeitung
Runde Türbögen, lichtdurchflutete Räume mit Empore, Treppenstufen aus Marmor und ein Wintergarten im Hintergrund. Die Besucher kamen gar nicht aus dem Staunen heraus, als sie am Freitag das künftige Eimeldinger Rathaus besichtigten. Foto: Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Rathausumzug: Gemeinde nimmt zwei Millionen Euro für den Umbau des neuen Domizils in die Hand 

Von Marco Schopferer

Das neue Eimeldinger Rathaus nimmt Gestalt an. Längst arbeiten die Handwerker mit Hochdruck am Umbau des ehemaligen Anwesens Markworth. Schon im März könnte das neue Domizil eingeweiht werden, so eine optimistische Schätzung.

Eimeldingen. 1,2 Millionen Euro hat die Gemeinde für das Anwesen Markworth mit einer Gebäudenutzfläche von rund 650 Quadratmetern bezahlt. Nochmals 700 000 Euro sollen für die Renovationsarbeiten aufgewendet werden, die bereits voll im Gang sind.

Der Gemeinderat hat einen Projektausschuss gegründet, der in zwei Wochen bereits zweimal getagt hat. Zügig soll nun der Umbau verwirklicht werden. Hartmut Kern ist Projektleiter und steht dem Gremium fachkundig zur Seite.

Und wie wird das alles finanziert? „Also wenn jemand rechnen kann, dann unser neuer Bürgermeister“, gibt sich Gemeinderat Siegfried Kibbat am Rande der offenen Rathaustür ganz entspannt und spielt darauf an, dass der Schultes zuvor Kämmerer im Verwaltungsverband war. Die Gemeinde sei schuldenfrei, verfüge über Rücklagen in Höhe von 1,5 Millionen und habe ein recht preisgünstiges Darlehen von der L-Bank mit einem Zinssatz von etwas über 0,6 Prozent bekommen.

Allein mit den zu erwarteten Mieteinnahmen ließen sich die fälligen Kreditraten tilgen. Und überhaupt: „Das wird kein kommunal geförderter sozialer Wohnungsbau“, sagt Gemeinderat Axel Ludwig. Marktübliche Mieten werde die Gemeinde hier verlangen. Zumindest für die Schmuckwohnung auf der Südseite. Sie verfügt über eine Marmortreppe, einen riesigen Wintergarten mit offenem Kamin und eine Empore. Viel schöner kann man nicht wohnen, waren sich die Besucher einig.

Auf der Nordseite geht es etwas enger zu, hier waren auch schon mal zwei Flüchtlingswohnungen angedacht. Ob man die heimelige Studiowohnung mit genialem Nordwestblick tatsächlich zu Wohntraum umbauen kann, entscheidet ein Gutachten zur Trittschalldämmung. De Projektleiter zeigte sich zuversichtlich – zu schade wäre die Fläche als Speicherraum.

Begeistert zeigte sich Kern von der Bausubstanz. Die Fenster erfüllten beste Lärmschutzwerte, seien aus heute nicht mehr zugelassenem Tropenholz. „Die halten noch wirklich lange“, meint Kern. Selbst die Fassade sei damals thermisch isoliert worden, das Haus stammt aus dem Jahre 1980. Viel zu tun gibt es innen. Türstürze müssen auf Normmaß zurechtgeschnitten werden, Wanddurchbrüche geschaffen, jetzige Türöffnungen zugemauert, Bäder und behindertengerechte Sanitäranlagen geschaffen werden.

Endlich wird dann auch das vom Keller bis zum Dachgeschoss des jetzigen Rathauses verteilte Archiv im neuen Rathaus zusammengeführt. Und die Beschäftigten bekommen einen eigenen Aufenthaltsraum. Der neue Sitzungssaal wird gleichzeitig das Traumzimmer und öffnet sich nach hinten hin zu einen charmanten Garten nebst Grill, wo die Hochzeitsgesellschaft einen Apéro nehmen kann. Die großen Waldbäume werden zum Bachufer über den Winter gefällt, der stark abfallender Hang von den wildwuchernden Brombeeren gesäubert. Schon jetzt gibt es zwei Paare, die sich erst trauen lassen, wenn das neue Rathaus fertig ist. Schlange stehen auch bereits die Bewerber für die drei bis vier im neuen Rathaus entstehenden Mietwohnungen.

Das jetzige Rathaus soll übrigens nicht verkauft werden. Das markante Gebäude bleibt im Gemeindebesitz. Im erhöhten Erdgeschoss, wo derzeit die Gemeindeverwaltung nebst Sitzungssaal beheimatet sind, sollen nach dem Umzug zwei Mietwohnungen entstehen.

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