Eimeldingen Trickbetrüger lauern überall auf

Daniel Hengst
Sandra Grässlin gab den Senioren vom Mittagstisch in Eimeldingen Infos zu Trickbetrügern mit auf den Weg. Foto: Daniel Hengst

Zwischen Salat, Bauerneintopf aus der Toskana und Dessert berichtet Hauptkommissarin Sandra Grässlin beim Seniorenmittagstisch in Eimeldingen über die Gefahren unterwegs sowie in einem zweiten Teil über Straftaten am Telefon.

Angst machen will die Polizeihauptkommissarin nicht, viel eher sensibilisieren und zur Vorsicht mahnen. Senioren würden bei Trickdiebstählen gern ausgesucht – wobei die Ablenkungsmanöver und der Diebstahl ebenso bei deutlich jüngeren Generationen funktionieren würden.

Einmal im Jahr lädt das Team um Doris Weirich und Gretel Klook einen Ansprechpartner von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle ein, um ihre Mittagstischgäste auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Das Angebot ist für die nicht ganz 40 Gäste eine willkommene Abwechslung zwischen dem vom Küchenteam selbst zubereiteten Salat, dem Bauerneintopf Ribollita aus der Toskana mit Wursteinlage sowie einem Tiramisu gewesen.

Grässlin hofft, mit ihrer Präventionsarbeit mögliche Straftaten zu verhindern. Selbst beim Einkaufen sei niemand vor Diebstählen sicher, erklärte die 45-Jährige. Eine Person spreche das Opfer an, bitte um Hilfe, habe eine Frage und lenke damit das Opfer ab. „Eine zweite Person greift von einer anderen Seite aus dann in die Handtasche“, erklärte Grässlin. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Handtasche vor sich zu tragen, und „der Reißverschluss ist dabei immer geschlossen“. Die Handtasche gehöre auch nicht in den Einkaufswagen: „Wie schnell dreht man sich um, weil im Nudelregal gegenüber etwas gesucht wird.“

Die Hauptkommissarin lenkte die Aufmerksamkeit ebenso auf den Geldwechseltrick. Oft werde gefragt, ob ein Zwei-Euro-Stück in zwei Ein-Euro-Stücke gewechselt werden könne – zum Beispiel für den Einkaufswagen. „Sie merken das oft erst zu Hause oder an der Kasse, dass auf einmal die Geldscheine im Portemonnaie fehlen.“ Eine Seniorin konnte berichten, dass dies ihrem Mann passiert sei: „Er hat zum Glück wenig Geld dabei gehabt.“ Ein Tipp, den Grässlin ebenfalls gab, zum Einkaufen nur so viel Geld mitnehmen, wie benötigt wird: „Dann hält sich der Schaden in Grenzen.“

Vorsicht sei zudem an Geldautomaten geboten. Während ein Täter den Bankkunden anspreche und die PIN ausspähe, warte der zweite Täter auf die Ausgabe der Bankkarte. Risikobehaftet sei ebenso das Verlassen der Bank. „Die Täter gehen davon aus, dass Geld abgehoben wurde.“ Wichtig sei auf jeden Fall, genügend Abstand zu anderen Personen zu haben. Das sei nicht unhöflich, findet Grässlin. Der Geldwechseltrick funktioniere beinahe überall, nicht nur beim Einkaufen, auch an Tankstellen, auf dem Parkplatz oder einfach so. Sicher sei vor den Tricks keiner, niemand dürfe denken, „das passiert mir nicht“. Dies gelte ebenso bei Telefonanrufen. Schockanrufe, wie der Enkeltrick, würden die Angerufenen in eine Ausnahmesituation versetzen, welche den Tätern in die Karten spiele. Den wichtigsten Tipp den Grässlin hatte: „Auflegen und den Enkel oder die Tochter, die angeblich angerufen hat, mit Hilfe der Agenda oder einer abgespeicherten Telefonnummer zurückrufen.“ Die Anzahl der Straftaten sei im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg zwar von 2022 zu 2023 zurückgegangen, der Schaden aber von 2,26 Millionen Euro auf 2,52 Millionen Euro gestiegen.

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