Eimeldingen Video-Meeting wird zur Singstunde

Ingmar Lorenz
Der Eimeldinger Frauenchor probt derzeit über einen Video-Chat im Internet. Das Gruppenbild wurde lange vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie aufgenommen. Foto: zVg

Verein: Eimeldinger Frauenchor hat kreativen Weg gefunden, um auch in Corona-Zeiten weiter zu proben

Eimeldingen - In Zeiten der Corona-Krise gilt es für Vereine, kreative Lösungen zu finden, damit sich die Mitglieder nicht aus den Augen verlieren. Der Frauenchor Eimeldingen geht diesbezüglich seit einigen Wochen neue Wege: Obwohl persönliche Treffen derzeit nicht möglich sind, probt der Chor weiterhin jeden Montagabend – und zwar via Video-Chat.

Die Idee dazu hatte Susann Eichin, Vorsitzende des Eimeldinger Frauenchors. Aufgrund der Corona-Krise habe sie sich auch beruflich mit ähnlichen Lösungsansätzen beschäftigt, erklärt die Heilpraktikerin. Denn es habe sich für sie unter anderem die Frage gestellt, wie Beratungsgespräche trotz der aktuell geltenden Richtlinien zur Einschränkung des direkten Kontakts weiterhin möglich sind. Die Lösung fand sie in der Kommunikation via Video-Chat. Das gleiche Prinzip müsste sich auch auf den Frauenchor anwenden lassen, dachte sich Eichin daraufhin.

Proben wie üblich am Montagabend

Mehrere Video-Proben haben inzwischen bereits stattgefunden. „Es geht uns in erster Linie darum, in Kontakt zu bleiben“, erklärt die Vorsitzende. Man habe auf diese Weise die Möglichkeit, zu fragen, wie es den anderen derzeit geht und was sie machen – eben fast wie bei einer normalen Chorprobe.

Daneben kommt aber auch der musikalische Aspekt nicht zu kurz. Wobei es diesbezüglich zunächst darum ging, zu klären, wie sich das gemeinsame Musizieren via Video-Chat überhaupt realisieren lässt. Schnell habe man festgestellt, dass es nicht funktioniere, wenn alle gleichzeitig vor ihrem Computer singen. Aber auch dafür wurde eine Lösung gefunden: „Unser Dirigent spielt die einzelnen Stimmen vor, während alle anderen ihre Mikrofone ausstellen“, erklärt Eichin. Anschließend können die jeweiligen Melodien zu Hause nachgesungen werden.

Auch die Noten für die Chorprobe – die jeden Montagabend zur gewohnten Zeit stattfindet – können weiterhin verteilt werden. Man verschicke sie im Vorfeld als PDF-Datei, erklärt die Vorsitzende. Zwischen 14 und 16 Sängerinnen des Eimeldinger Frauenchors proben auf diese kreative Art und Weise derzeit einmal wöchentlich für rund 45 Minuten.

Vereinsleben aufrechterhalten

Nachdem der Einstieg in das Experiment erfolgreich verlaufen ist, gehe es nun darum, technische Details zu verbessern, damit die Probenzeit gegebenenfalls noch verlängert werden kann.

Damit die Sängerinnen am Ball bleiben können, wurde zudem eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Auch Aufnahmen von früheren Konzerten des Frauenchors werden verschickt, „einfach damit man die Lieder auch weiterhin im Ohr hat“, erklärt Eichin.

Mit der Fortsetzung des Probenbetriebs sorgen die Sängerinnen somit auch für ein Stück Vertrautheit in einer außergewöhnlichen Zeit. Und auch das ist entscheidend. Denn die Vorsitzende ist sich sicher: „Man muss das Vereinsleben aufrechterhalten.“

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