In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres stand in Eimeldingen die abschließende Beratung des Bebauungsplans „Malzholzweg“ an. Oliver Friebolin fasste den Ablauf des langwierigen Verfahrens mit drei Anhörungsrunden nochmals zusammen.
Nach einer Verfahrensdauer von fünf Jahren ist der Bebauungsplan „Malzholzweg“ unter Dach und Fach. Der Investor kann mit der Umsetzung des Neubaugebietes starten.
In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres stand in Eimeldingen die abschließende Beratung des Bebauungsplans „Malzholzweg“ an. Oliver Friebolin fasste den Ablauf des langwierigen Verfahrens mit drei Anhörungsrunden nochmals zusammen.
Ausführlich legte der Bürgermeister auch nochmals die Gründe dar, die für ein Neubaugebiet auf dem 1,22 Hektar großen Gelände am nordwestlichen Ortsrand sprechen. „Wohnraum ist in Eimeldingen sehr knapp, wir haben einen hohen Siedlungsdruck“, sagte der Rathauschef.
Nicht nur von außen gebe es ständig Anfragen, auch Einheimische, die zum Teil ehrenamtlich stark engagiert seien, würden sich immer wieder im Rathaus melden. Sie wollen ein Haus, eine Wohnung oder einen Bauplatz suchen, um in Eimeldingen bleiben zu können, schilderte Friebolin.
Die Gemeinde selbst habe keine Entwicklungsflächen mehr in ihrer Hand und sei deshalb auf Investoren angewiesen. Das Neubaugebiet Malzholzweg, in dem in Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern insgesamt 43 Wohneinheiten geplant sind, würde die angespannte Lage etwas entschärfen.
Effizientes, ressourcenschonendes Bauen sei auch politisch gewollt. Die Grundsteuerreform ziele genau in diese Richtung, erklärte Friebolin.
„Danke, dass sie so lange drangeblieben sind“, sagte Planerin Julia Messerschmidt vom Büro fsp Stadtplanung. Auch sie wies darauf hin, „dass wir heute mit Bauland nicht mehr so großzügig umgehen können wie vor 25 Jahren“. Auch das an das künftige Neubaugebiet angrenzende Wohngebiet „Alte Säge“ sei – bis auf die alte Sänge – einst Offenland gewesen. Im geplanten Gebiet Malzholzweg betrage die überbaute Fläche 0,32 Hektar, die öffentlichen und privaten Grünflächen summieren sich auf 0,27 Hektar. Der Spagat zwischen Naturerhalt und Siedlung sei damit gelungen.
Alle Stellungnahmen und Einwände, die in Zwischenbilanzen zum Teil bereits abgewogen worden sind, fasste Messerschmidt nochmals zusammen. Aus den Reihen der Anwohnenden habe es „einen Strauß von Einwendungen“ gegeben. Einige lehnten das Neubaugebiet komplett ab, andere plädierten für eine abgespeckte Version. Wieder andere störten sich nur an den geplanten Mehrfamilienhäusern.
Dem Artenschutz sei ausreichend Rechnung getragen. Unter anderem durch zwei Ausweichhabitate für Zaun- und Mauereidechsen. Dass das Biotop für Zauneidechsen geringer ausfallen konnte als geplant, liege daran, dass in den drei Abfangperioden deutlich weniger Exemplare umgesiedelt worden seien als angenommen. Da das Neubaugebiet ausschließlich über das Gewerbegebiet Reutacker angefahren werden soll, sei die Befürchtung laut geworden, der Abbiegeknoten von der B 3 in den Reutacker hinein könnte den Mehrverkehr nicht verkraften. Tests und Simulationen hätten aber gezeigt, dass der Knoten leistungsfähig bleibe.
Neben Bedenken wegen zu hoher Verkehrsbelastung und Befürchtungen, die Biodiversität könnte durch das Neubaugebiet empfindlich leiden, wurden auch Sorgen geäußert, das Neubaugebiet könnte sich optisch nicht einfügen. Doch auch hier sah Messerschmidt durch die Bebauungsplanvorschriften eine Anpassung an die Grundstruktur des Gebietes „Alte Säge“ gegeben.
Elisabeth Azem sprach das Problem an, dass aktuell in Eimeldingen immer mehr Mietwohnungen in Ferienwohnungen umgewidmet werden. Gewerbliche Ferienwohnungen seien am Malzholzweg aber ausgeschlossen, eine temporäre Vermietung könne dagegen wohl nicht ganz verhindert werden, so die Planerin.
Nachdem der Gemeinderat bei einer Enthaltung die Bebauungsplansatzung angenommen hatte, wünschte sich Friebolin abschließend, „dass sich die Anwohnenden irgendwann mit diesem Beschluss arrangieren“.