Am Rande des Gläubigertreffens demonstrierten in Essen rund 30 Galeria-Betriebsräte aus ganz Deutschland gegen den geplanten Stellenabbau. Sie bauten vor der Essener Messe, wo die Gläubiger tagten, einen symbolischen Sarg auf, der mit Schildern bedeckt war, die die Namen der Schließungsfilialen trugen. Eine Betriebsrätin sagte: "Was hier passiert, ist wie ein Dolch ins Herz. Das trifft die, die gehen, aber auch die, die dableiben. Das ist wirklich traurig."
Steht echtes Zukunftskonzept noch aus?
Trotz der harten Einschnitte wurden am Rande der Gläubigerversammlung allerdings etliche Stimmen laut, die Zweifel an der Nachhaltigkeit der Rettungsbemühungen äußerten. So bemängelte der Wirtschaftsdezernent der Stadt Nürnberg, Michael Fraas: "Wir warten noch auf ein wirkliches Zukunftskonzept. Da ist bislang wenig Substanz." Der Wirtschaftsdezernent der Stadt München, Clemens Baumgärtner, sagte sogar: "Das ist der Tod auf Raten." Schon bei Schließungen in der Vergangenheit hätten die Warenhausbetreiber immer gesagt, die Einschnitte seien notwendig, damit der Rest der Häuser eine Überlebenschance habe. Doch wirklich geholfen habe das nie.
Der Chef der Handelsberatung BBE, Johannes Berentzen, äußerte ebenfalls Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Konzepts. "Ich glaube nicht, dass der Umbau mit den bisher geplanten Maßnahmen erfolgreich sein wird", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Nötig wären nach seiner Einschätzung deutlich höhere Investitionen als geplant und eine deutlich einschneidendere Veränderung des Konzeptes.
Kein Wunder also, dass auch unter den Galeria-Mitarbeitern die Unsicherheit über die Belastbarkeit der Zukunftsversprechen groß ist. Galeria-Betriebsrätin Pamela Werner legte in Essen den Finger in die Wunde, als sie klarmachte: "Auch die, die bleiben, wissen nicht: Ist das jetzt wirklich für die Zukunft gemacht oder stehen wir vielleicht in ein zwei Jahren wieder hier."