Endress+Hauser baut Campus 2030+ in Maulburg Ziel ist die CO2-Neutralität

Maximilian Müller

Endress+Hauser will den Standort Maulburg umbauen. Michael Kroll stellte die weitreichenden Pläne dem Gemeinderat vor. Dieser machte den Weg für einen neuen Bebauungsplan frei.

Mit dem Umbau verfolgt Endress+Hauser mehrere Ziele am Standort in Maulburg, verdeutlichte Michael Kroll, bei E+H für das Gebäudemanagement zuständig, in seiner Präsentation vor dem Gremium. Zum einen soll die Produktion Richtung Norden verlagert werden, zum anderen geht es darum, CO2-Neutralität zu erreichen.

Bei der Verlagerung der Produktion nach Norden geht es um die Verbesserung der Abläufe und weniger Lärm. Die Lagerkapazitäten sollen zur Produktionssteigerung durch schnellere Systeme optimiert werden.

Mix verschiedener Quellen

In Sachen Energie habe man sich ebenfalls einige Gedanken gemacht. Eine künstliche Intelligenz analysiere schon jetzt den Verbrauch in den verschiedenen Gebäuden und sorge für Einsparungen. Bei der künftigen Versorgung gehe es um Fotovoltaik, die Umrüstung der Blockheizkraftwerke auf Wasserstoff und Wärmepumpen. Zudem soll die Technologie des Heiz- und Kühlbetriebs optimiert werden.

Erste Testbohrungen für Geothermie erfolgten schon. Auch die Grundwasserströme würden untersucht. Gearbeitet werden solle dabei mit Wasser, nicht mit Sole, betonte Kroll.

Flüssigeis im Einsatz

Gedacht sei auch an maximalen Einsatz von Solaranlagen, auf den Dächern mit Begrünung darunter, aber auch als Teil der Fassade.

Auch auf Vakuum-Flüssigeisspeicher will Endress+Hauser zur Speicherung und Lastenverteilung setzen. Dabei wolle man nicht die herkömmlichen Kältemittel nutzen, die eine Belastung für die Umwelt seien, sondern eben Wasser.

Versorgung neu aufgestellt

Auch die Versorgung der Gebäude mit Strom, Wärme und Kühlung soll auf neue Füße gestellt werden, sodass bei Ausfällen in Gebäuden besser und gezielter reagiert werden kann und andere Gebäude nicht betroffen sind. Dafür wird schon ein Versorgungskanal gebaut. Dies dient in erster Linie der Absicherung des Produktionsbetriebs: Mit dem Versorgungsleitungssystem außerhalb der Gebäude kann auch dann die Produktion weiter mit den notwendigen Medien versorgt werden, wenn ein System im Gebäude nicht benutzbar sein sollte.

Aus dem Gremium gab es Lob für die Pläne, allerdings auch Sorgen. Befürchtet wurde ein Einbruch in der Gewerbesteuer, wenn E+H so viel in den Standort investiere und dies steuerlich geltend mache. Kurt Greiner fragte zudem im Spaß, welcher Teil Maulburgs bei einer Wasserstoffexplosion mit in die Luft gehe.

Den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Campus 1“ fasste der Gemeinderat einstimmig.

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