Gasum und Gazprom hatten bereits am Freitag darüber informiert, dass die Lieferungen eingestellt würden. Dem wiederum voraus ging eine Mitteilung des finnischen Konzerns, dass die Forderung von Gazprom Export, Zahlungen in Rubel zu begleichen, nicht akzeptiert werde. Auch über andere Forderungen seien sich die beiden Unternehmen nicht einig. Der Streit soll auf juristischem Wege gelöst werden.
"Wir haben uns aber sorgfältig auf diese Situation vorbereitet, und falls es keine Störungen im Gasnetzwerk gibt, werden wir all unsere Kunden in den kommenden Monaten mit Gas beliefern können", sagte Gasum-Chef Mika Wiljanen am Freitag.
Neues Zahlungsverfahren
Kremlchef Putin hatte das neue Zahlungssystem als Reaktion auf die Sanktionen des Westens im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eingeführt. Das Verfahren sieht vor, dass Kunden bei der russischen Gazprombank ein Konto eröffnen. Dort können sie wie bisher ihre Rechnungen in Euro oder Dollar begleichen, die Bank konvertiert das Geld und überweist es an Gazprom. Nach Angaben der russischen Führung folgt bisher etwa die Hälfte der Gaskunden in der EU dem neuen System, demnach auch in Deutschland.
Zwischen Russland und Finnland sind die Beziehungen auch deshalb gespannt, weil der Nachbar zum Ärger Moskaus nun der Nato beitreten will. Russland sieht sich durch die Norderweiterung des Bündnisses in seiner Sicherheit bedroht und hat eine Reaktion darauf angekündigt, sollte der Westen etwa militärische Infrastruktur in Grenznähe aufbauen. Finnland hingegen sucht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine nun - wie auch Schweden - den Schutz der Nato.