Entwicklung zur Industriegemeinde Maulburg entscheidend vorangebracht

Ralph Lacher
Das Hallenbad ist eine der infrastrukturellen Einrichtungen, die in der Zeit von Ernst Schwald als Bürgermeister Maulburgs entstanden. Foto: Ralph Lacher

Ernst Schwald hat die Gemeinde in seinen 28 Jahren als Bürgermeister geprägt. Er wäre am Donnerstag 100 Jahre alt geworden.

Er sei eine herausragende Persönlichkeit gewesen und habe die Kommune entscheidend voran gebracht, sagt Bürgermeister Jürgen Multner über seinen Vor-Vorgänger und den Ehrenbürger Ernst Schwald. Schwald wäre am 23. Februar 100 Jahre alt geworden. Er ist allerdings schon im Mai 2009 im Alter von 86 Jahren gestorben.

Multner erinnert daran, dass Schwald von 1956 bis 1984 die Entwicklung des damaligen Bauerndorfs zur Industrie-und Gewerbekommune maßgeblich geprägt hat und dazu als ein stets freundlicher Mensch in Erinnerung geblieben ist.

Tradition fortgesetzt

Schwald blieb trotz seiner großen Verdienste für Maulburg stets bescheiden. Er setzte als 33-jähriger Maulburger im Jahr 1956 eine gewisse Familientradition fort. Denn sein Vater Ernst Schwald Senior war von 1945 bis 1956 Bürgermeister. Auf den Junior entfielen bei der Wahl 1956 73 Prozent der Stimmen. Anschließend wurde er drei Mal stets mit jeweils großem Vertrauensbeweis im Amt bestätigt.

Augenmaß und Visionen

Schwald Junior war wie der Vater ein Mann mit Augenmaß, aber auch mit Visionen und dem Gespür dafür, wie diese umsetzbar sind. So gelten die 28 Jahre im Dienst der Gemeinde Maulburg als die erfolgreichsten in der Geschichte des Dorfes. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang nicht nur die Industrieansiedlungen, die dazu führten, dass Maulburg eine bestens situierte Kommune war und ist.

Auch ansonsten liefert die „Ära Schwald“ Beeindruckendes. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich und 1800 Arbeitsplätze wurden geschaffen. Eine erste Herausforderung in diesem Bereich war schon zwei Jahre nach Schwalds Amtsantritt der Wegfall von 300 Arbeitsplätzen durch die Schließung der Spinnerei-Weberei Maulburg. Schon bald darauf ließ sich mit der Ansiedlung von Magnetic und Endress+Hauser das Arbeitsplatz-Defizit ausgleichen. Damit bog Maulburg auch gleich auf den Weg hin zur modernen Industriegemeinde ein.

Dörflicher Charakter

Trotzdem hat sich die Kommune ihren dörflichen Charakter bewahrt. Zu nennen sind auch der Bau der Umgehungsstraße, des Schul-, Sport- und Freizeitzentrums – also des heutigen Campus über das Alemannenstadion und die Alemannenhalle nebst Hallenbad. Auf Schwalds Initiative hin wurde ein Volksbildungswerk gegründet und eine Partnerschaft mit dem französischen St. Loup eingegangen.

Am 23. Februar 1923 wurde Ernst Schwald in Maulburg geboren, besuchte hier die Volksschule und später das Hebelgymnasium Lörrach. Nach dem Krieg begann er bei der Stadt Schopfheim seine Laufbahn als Beamtenanwärter und wurde dort Rechnungsamtsleiter, bevor ihn die Maulburger erstmals zum Bürgermeister wählten.

In seinem Sinn entwickelt

Als er am 1. Mai 1984 sein Amt an Gerd Arzet übergab, der bis 2000 amtierte, erfolgte auch die Ernennung zum Ehrenbürger. Schwald war im Ruhestand weiter engagiert, etwa bei den Altennachmittagen oder im Partnerschaftskomitee, beschäftigte sich mit der Ortsgeschichte einschließlich Chronik und verfolgte die Kommunalpolitik unter seinen Nachfolgern Arzet und Multner.

Gerne sah er, dass sich Maulburg in seinem Sinne weiter entwickelte und sein Sohn Christof die „kommunalpolitische Familientradition“ als langjähriger Gemeinderat fortsetzte.

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