Fossil-Lobby dank Trump "als Weltmacht organisiert"
Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Organisation Germanwatch, sagte, im ersten Jahr, wo die Erderwärmung über 1,5 Grad liege, sei die Fossil-Lobby "so stark aufgestellt wie noch nie" - und nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten jetzt auch "als Weltmacht organisiert". Neubauer von Fridays for Future wies darauf hin, dass mehr Chefs von Unternehmen der fossilen Branche in Baku seien als 90 Staats- und Regierungschefs. Baku dürfe keine Party der fossilen Industrie werden, sondern eine Party, wo das Ende der fossilen Industrie gefeiert werde. "Und das ist ein großer Unterschied."
Bei der Klimakonferenz in Dubai waren der damaligen Analyse zufolge sogar mehr als 2.450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert - ein Rekord. Davor, in Ägypten, waren es 636. Eine Erklärung könnte auch die schwankende Teilnehmerzahl sein: In diesem Jahr liegt sie in Baku den Angaben zufolge mit gut 52.000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97.000 Teilnehmern.
Lobbyisten anscheinend teils inkognito bei Konferenzen
Dank des Drucks der Zivilgesellschaft waren in Dubai erstmals alle Teilnehmer von den UN dazu verpflichtet, offenzulegen, wen sie vertreten. Dadurch wurden den Aktivisten zufolge viele Lobbyisten "entlarvt", die wahrscheinlich inkognito als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden an früheren Konferenzen teilgenommen hätten.