Die Zahlen klingen gut. Je d es Jahr ermittelt der IVD Immobilienverband Deutschland auf der Basis von Immobilienpreisen, den Löhnen und dem Zinsniveau einen sogenannten Erschwinglichkeitsindex für Wohneigentum. Ein hoher Wert signalisiert günstige, ein niedriger Wert eher ungünstige Bedingungen für den Erwerb einer Wohnimmobilie. Aktuell liegt der bundesdeutsche Durchschnittswert bei 140,42. Vor zehn Jahren lag der Wert noch unter 100. Durch historisch niedrige Zinsen, verbunden mit vergleichsweise stark gestiegenen Löhnen, sinke die Belastung für die Darlehen deutlich, erklärt der IVD die Entwicklung. 'Die Leute können sich heute dreimal so hohe Kreditsummen leisten wie noch vor sechs, sieben Jahren', sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Er warnt aber davor, 'nur weil es alle machen', jetzt Immobilieneigentum zu erwerben. 'Ob der Immobilienerwerb letztendlich eine gute Geldanlage oder eine sichere Altersvorsorge ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.' Zumal gerade in Ballungsräumen wie Stuttgart Wohnimmobilien ein knappes Gut und damit auch entsprechend teuer sind. Das frei stehende Einfamilienhaus mit mittlerem Wohnwert, das die Basis für die Indexermittlung darstellt, gibt es in der Landeshauptstadt praktisch nicht. Diese Entwicklung schlägt sich auch im IVD-Index nieder. Danach gibt es die erschwinglichsten Eigenheime in Hamburg (Index 127,89). Am meisten bezahlt der Käufer hingegen in München (Index 56,35), gefolgt von Stuttgart (Index 73,38).