Außerdem berichten sie, dass ein Teil der Produkte als Wildprodukte ausgegeben wurde, obwohl sie tatsächlich aus Aquakultur stammten. Die Ergebnisse deuteten also auch darauf hin, dass es immer noch eine Nachfrage nach Produkten aus wildem Stör gibt. Das fördere die Wilderei und sei ein Hinweis darauf, dass Verbraucher Produkte aus Aquakultur nicht als vollständigen Ersatz akzeptierten. In einzelnen Fällen zeigte sich bei den Untersuchungen noch, dass in angeblichen Störprodukten keine Spur des Fischs zu finden war.
Fischen von Stören in der Donau verboten
Das Fischen von Stören ist laut der Studie in der Donau angesichts bedrohter Bestände verboten, jedes einzelne Individuum sei wichtig für deren Überleben. Seit 1998 seien alle Störarten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten, freilebenden Tier- und Pflanzenarten (CITES) geschützt, außerdem solle ein internationales Kennzeichnungssystem für Kaviarprodukte seit 2000 dem illegalen Handel entgegenwirken.
Heute darf Kaviar laut dem Berliner Institut fast ausschließlich nur noch von gezüchteten Stören stammen. Der in der Studie festgestellte Verkauf von Kaviar, der gegen die CITES- und EU-Verpflichtungen verstoße, stelle die Wirksamkeit der Kontrollen im Allgemeinen und des Kennzeichnungssystems im Besonderen in Frage, sagte Mitautorin Jutta Jahrl. Sie ist beim ebenfalls an der Studie beteiligten WWF Österreich Managerin eines Stör-Schutzprojekts. In der Studie wertet das Team die Ergebnisse als "alarmierend".