Die Verteidiger sehen in einer Auslieferung "einen Verstoß gegen grund- und menschenrechtliche Vorgaben". Ihren Mandanten drohe in Ungarn eine Verurteilung zu einer "überlangen Haftstrafe" von bis zu 24 Jahren, das dortige Verfahren genüge rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht, die Haftbedingungen seien menschenunwürdig. In Leipzig wurde für den Abend zu einer Demonstration als Zeichen der Solidarität aufgerufen.
Eindringlicher Appell der Eltern
"Unsere Kinder setzen heute ein starkes Zeichen, welches ihren Willen zur Deeskalation deutlich ausdrückt", sagte die Mutter einer der Beschuldigten. Die Eltern nannten ihre Namen nicht öffentlich und appellierten, die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu wahren. "Wir erwarten von den Justizministerien in Bund und Ländern, dafür zu sorgen, dass es zu keinen Auslieferungen kommt", forderten drei Mütter stellvertretend für die Eltern bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Laut Verteidigung hatten die sieben Beschuldigten, die sich gestellt haben, vor einem halben Jahr die Bundesanwaltschaft kontaktiert. Sie hätten zugesichert, sich zu stellen, wenn ihnen zugesichert wird, dass auf eine Auslieferung nach Ungarn verzichtet wird - vergeblich.