Fahrnau Ein Konzert der Extraklasse

Gudrun Gehr
Solist Markus Götz am Flügelhorn bei seiner eigenen Komposition „Die wahren Dinge“. Foto: Gudrun Gehr

Gleich fünf „Eigengewächse“ aus dem Musikverein Fahrnau begeisterten als Solisten beim Galakonzert. Die Profimusiker sorgten gleich für mehrere Höhepunkte und für ein durchweg begeistertes Publikum in der Stadthalle.

Vorstand Benjamin Brenzinger begrüßte die Gäste in der voll besetzten Stadthalle zum siebten Galakonzert. Er schmunzelte: „Nun im verflixten siebten Jahr müssen wir auch mal was Neues trauen“. Und weiter: „Weil einer nicht ausreicht, präsentieren wir jetzt fünf Solisten. Das Besondere an ihnen ist: Alle haben hier im Verein ihre Wurzeln“. Die Profi-Musiker aus den Reihen des Fahrnauer Musikvereins gehen auf die verantwortlichen Ausbilder und Dirigenten der damaligen Zeit zurück. Brenzinger plauderte nun aus dem Nähkästchen: „Uns hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit unseren Ehemaligen zu üben und uns für diesen Abend vorzubereiten.“ Durchs Programm führte Gerald Blüss, Dirigentin Celine Pellmont leitete das Orchester.

Brillantes Spiel

Dass es sich um ein Konzert der Extraklasse handelt, merkte der Gast sogleich beim ersten Stück „Villa Musica“, einer Komposition von Markus Götz. Zugrunde lagen sinfonische Varianten über ein badisches Volkslied. Das Stück für Soloflöte und Orchester startete beim Eröffnungsthema mit rhythmischer Melodie, die in einen ausdrucksvollen Mittelteil übergeht. Hier erfolgte eine warme und volle Sensibilität. Der Abschluss ist schnell und unbeschwert mit einer Soloflöte und einer getragenen Holzbläserharmonie. Als erste Solistin der „Fahrnauer Eigengewächse“ startete Solistin Vanessa Brenzinger-Schüz mit ihrer Querflöte. Sie ist übrigens die Schwester des Vorsitzenden und Trompeters Benjamin Brenzinger - die Musikleidenschaft liegt in der Familie. Sie studierte Flöte und Pädagogik an der Hochschule für Musik und Theater in München, schloss 2009 ihr Studium mit der Meisterklasse und Auszeichnungen ab. Nach einigen beruflichen Stationen musiziert sie nun am Theater Ulm. In der „Rhapsody for Flute“ von Stephen Bulla präsentierte sie mit dem Orchester ein brillantes Spiel mit Quer- und Piccoloflöte.

Vanessa Brenzinger-Schütz Foto: Gudrun Gehr/Gudrun Gehr

Nach dem lebhaften Applaus des Publikums begeisterte Ingo Balzer an der Oboe das mit „Variations of a Theme of Glinka“ von Nicolai Rimsky-Korsakov. Er studierte an der Musikhochschule Basel und ist seit über 15 Jahren Mitglied im Collegium Musicum Basel.

Ingo Balzer

Der dritte Solist war Trompeter Stefan Ruf , der ehemalige Dirigent des Jugendorchesters Fahrnau. Mittlerweile verknüpft er seine Leidenschaft für Musik mit Yoga. Er studierte in Basel und Saarbrücken. Als Solotrompeter war er bei den Bremer Philharmonikern tätig und hilft bei namhaften Orchestern aus. Sein „Concerto for Trumpet“ des Armeniers Alexander Arutjunjan präsentierte er leidenschaftlich und führte das Publikum in ungeahnte Trompeten-Sphären. Langer intensiver Beifall war der Lohn für die drei Fahrnauer „Eigengewächse“ und das Orchester.

Stefan Ruf /Gudrun Gehr

Ein Stück der Superlative

Nach der Pause erfolgte ein kurzer Umbau für den Auftritt von Schlagzeuger Dominik Hoyer für die Uraufführung seines komponierten Stückes „Open Mind“. Seine Flex-Band bestand aus E- und Bass-Gitarre, Saxophon, Posaune und Trompeten. An der Querflöte unterstützte sein Vater und Orchestermitglied Thomas Hoyer. Mit seiner Komposition und phantastischen Rhythmen brachte er die Halle vollends zum Beben und sorgte für eine atemlos zuhörende Gästeschar. Szenenapplaus und jubelnder Beifall belohnten die Musiker mit ihrem Stück der Superlative. Dominik Hoyer ist noch heute im Musikverein Fahrnau aktiv. Nach seinem Studium in Basel ist er als Musikpädagoge für Drumset Rock/Pop und Jazz in der Musikschule beider Frenkentäler in Baselland tätig.

Dominik Hoyer /Gudrun Gehr

Das I-Tüpfelchen

Soweit dies überhaupt noch möglich war, setzte der studierte Komponist und Jazz- und Rockmusiker Markus Götz aus Schopfheim dem Konzert noch das I-Tüpfelchen auf und präsentierte am Flügelhorn seine furiose und außergewöhnliche Musikalität. Er schrieb seine Komposition „Die wahren Dinge“ extra für diesen Anlass für Flügelhorn und Blasorchester um.

Natürlich durften sich die Solisten und das Orchester nicht ohne eine - ebenfalls starke – Zugabe verabschieden.

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