Nachteile von Speise- und Natursalzen
Im Unterschied zu anderen Zusätzen stehen die sogenannten Rieselhilfen teilweise in der Kritik. Diese Stoffe sollen verhindern, dass das Salz verklumpt. Diskussionen gab es in den vergangenen Jahren um die Rieselhilfe Siliziumdioxid (E 551). Laut Verbraucherzentrale ist die Körnergröße des Pulvers besonders gering - die Nanopartikel stünden in Verdacht, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken. Rieselhilfen müssen auf der Packung gekennzeichnet sein, die erlaubten Mengen sind in der Europäischen Union genau festgelegt.
Grundsätzlich ist es laut Verbraucherzentrale auch nicht schädlich, naturbelassene Salze zu konsumieren. In Meer-Salz seien allerdings immer wieder Spuren von Mikroplastik zu finden, sagt Schryro. Bei den oft als Gourmetsalzen beworbenen exotischen Salzen sei außerdem zu beachten, dass diese weniger nachhaltig seien. So habe Salz aus Pakistan oder Südamerika lange Transportwege hinter sich.
Die Ernährungsexpertin sieht noch einen weiteren möglichen Nachteil von Natursalzen: Sie seien oft deutlich grobkörniger als Speisesalz. Das könne Menschen dazu verleiten, größere Mengen zu sich zu nehmen - vor allem, wenn das Salz auch noch als gesundheitsfördernd beworben werde. "Wir essen sowieso alle viel zu viel Salz", betont Schryro. Sechs Gramm pro Tag empfiehlt die DGE.
"Vor dem Nachsalzen immer zuerst das Essen probieren und Speisen mit Gewürzen und Kräutern verfeinern", rät Ernährungswissenschaftlerin Restemeyer. So könne Salz eingespart und der Eigengeschmack der Speisen unterstrichen werden. "Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass Gerichte salziger schmecken, wenn das Salz darin nicht so gut verteilt ist und die Körnergröße etwas gröber ist."
Gesundheitseffekt als Verkaufsargument
Ein vermeintlicher Gesundheitseffekt als Verkaufsargument - ist das überhaupt erlaubt? "Die Werbung ist immer dann unzulässig, wenn vermittelt wird, dieses Salz sei für eine gesunde Ernährung wichtig", sagt Schryro.
Die Verbraucherzentrale warnt in diesem Zusammenhang auch vor einer bestimmten beworbenen Variante: Salz als Sole aufgelöst zu trinken. Dazu raten einige Anbieter - das Salzwasser solle den Blutdruck senken. Tatsächlich aber könne zusätzliches Salz bei empfindlichen Menschen den Blutdruck eher noch erhöhen, schreiben die Verbraucherschützer.