Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen sollen Luise mit mehreren Messerstichen nach bisher bekanntgegebenen Erkenntnissen am Samstag (11. März) in einem abgelegenen Wald an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mehreren Messerstichen getötet haben. In der Traueranzeige ist bei Luises Lebensdaten der 12.03.2023 als Todestag angegeben.
Ministerpräsident Wüst kondolierte am Samstag
Die Kirche in Freudenberg ist seit einer Woche fast dauerhaft geöffnet, um Menschen zu ermöglichen, dort still zu trauern und zu beten. Ministerpräsident Hendrik Wüst kam am Samstag in die Kirche, um sich in ein dort ausliegendes Kondolenzbuch einzutragen. Der NRW-Regierungschef sprach auch kurz mit vier Seelsorgerinnen und Seelsorgern und bedankte sich für ihren Einsatz. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte sich der CDU-Politiker bestürzt gezeigt über den Tod des Mädchens. "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."
In seiner Predigt am Sonntag sagte Superintendent Stuberg: "Wir sind sprachlos, fassungslos, erschüttert." Noch schwerer wiege es, dass zwei Kinder die Tat begangen haben sollen. Auch er warnte vor "leichtfertigen Kommentaren und allzu schnellen Urteilen". Es verbiete sich, dass Menschen in den sozialen Medien "Steine werfen" - zwar nur digital, aber mit der Absicht zu verletzten, betonte Stuberg.
Ermittler warnen vor Spekulationen
Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich mit Informationen zum Hintergrund, zu den mutmaßlichen Täterinnen und möglichen Motiven bedeckt und verweisen auf den Persönlichkeitsschutz. Die Mädchen sind wegen ihres Kindesalters noch nicht schuldfähig und können nicht vor Gericht gestellt werden. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) kritisierte Forderungen nach einer Senkung des Strafmündigkeitsalters.
Im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe) sagte er, man solle hingegen darüber nachdenken, "jugendliche Kriminelle noch schneller zu sanktionieren, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Entschieden, schnell, wirkungsvoll. Mit dieser Devise wären wir sicherlich erfolgreicher, als das Alter für strafmündige Kinder herabzusetzen."
Die Ermittler hatten vor Spekulationen vor allem in den sozialen Medien gewarnt, "die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken", und baten, sich daran nicht zu beteiligen. Die tatverdächtigen Mädchen haben Freudenberg nach Angaben des Kreises Siegen-Wittgenstein inzwischen gemeinsam mit ihren Familien verlassen. Sie seien dabei außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht.