Für die Kinder ist am Cortège in Basel vor allem interessant, ob es mit dem Konfetti auch noch Süßigkeiten regnet. Foto: Rolf Rombach
Bunt, vielfältig und kreativ war der Cortège, der am Fasnachtsmontag durch Basel zog. Die Fasnächtler nahmen mit Wagen, Häs und Larven die Lokal- und Weltpolitik auf die Schippe und zeigten Donald Trump den Mittelfinger.
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Das Wetter zeigte sich am Fasnachtsmontag nach dem Morgestraich wenig einladend. Doch wie bestellt schlossen die Himmelsschleusen und das Nass des Regens wurde zum Nachmittag durch den Konfettiregen ersetzt. Zum ersten der beiden Umzüge – Cortège, wie der Basler sagt – waren mehr als 10 000 Teilnehmer in fast 500 Gruppierungen angemeldet. Wie die Organisatoren stolz ausführten, waren mehr als 2000 Kinder und Jugendliche dabei: in eigenen „jungen Garden“ oder als Teil der Cliquen. Viele Menschen säumten die Strecke in Klein- und Großbasel.
Auch die Jugend hat sich beim Cortège kreativ eingebracht. Foto: Rolf Rombach
Kürzung als Thema
Bedauert wurde seitens der Veranstalter die Kürzung, die wegen der Baustelle rund um das Messegelände nötig war, was den Cliquen als Thema diente. Ob der Eurovision Song Contest (ESC), Fußball oder die Basler Verkehrsbetriebe – lokale Themen fehlten nicht. Wie selbstironisch die Basler sind, zeigte Regierungsrätin und Polizeidirektorin Stephanie Eymann, die es sich trotz der Kritiken an der Organisation der Notrufnummer 117 nicht nehmen ließ, auf Themenwagen mitzufahren, wenn sie nicht ohnehin als Pappmaché-Figur dabei war.
Die Mittelfinger sind in Richtung Donald Trump gereckt. Foto: Rolf Rombach
Die Spitze des Mittelfingers
Viel Liebe zum Detail steckte im Cortège. Als zwei Meter hohe Mistkäfer einen ebenso riesigen Ball an den Zuschauern vorbeirollten, war schnell klar, dass da viel Handarbeit notwendig war. Wie in den rheinischen Karnevalshochburgen wurden auch internationale Themen aufgegriffen. Da leuchtete das Gesicht von US-Präsident Donald Trump auf einer Laterne an der Spitze eines Mittelfingers. Davor und dahinter die Clique mit Mittelfinger-Köpfen, mittendrin watschelte eine Friedenstaube. Musikalisch zeigte sich der Cortège vielfältig: Pfeifer und Trommler sowie die Guggenmusiken waren nur ein Teil der akustischen Beiträge.
Die Krise der Basler Kantonspolizei diente den Narren als Steilvorlage. Foto: Rolf Rombach
Schon seit 75 Jahren ist die Knallhuuch-Clique dabei, deren Frontmann mit Saxofon und Knickerbocker-Hose einheizte und dem die weitere Truppe mit Blasinstrumenten folgte. Auch eine Dudelsackformation marschierte mit. Für die Kinder war interessanter, was von den Wagen herunter geworfen wurde: Das ist viel mehr als bei uns in Deutschland“, freute sich die zehnjährige Kira. Neben ihr hüpften Kinder und riefen „Waggis, Waggis“, um Süßigkeiten zu erbetteln. Neben dem Konfetti (Räppli) standen diese hoch im Kurs.
Info: Am Mittwoch, 12. März, findet von 13.30 bis 18 Uhr der zweite Cortège statt. Im Anschluss gibt es Schnitzelbänke und die Laternenausstellung, ehe kurz vor vier Uhr am Donnerstagmorgen die „Drey scheenschte Dääg“ mit dem Endstreich beschlossen werden.
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