Fasnacht in Hausen Von der Dorfmitte nach Berlin flanieren

Christoph Schennen
„Schelle-Shanties“ waren beim Zunftabend in Hausen ebenfalls zu hören. Foto: Christoph Schennen

Schnitzelbänke, Schauspiel und Tänze gab es beim Hausener Zunftabend.

Vier Stunden verbrachten die Besucher beim Zunftabend in Hausen, der mit einem Auftritt der Fasnachtsgesellschaft Zell stimmungsvoll begonnen hatte. Die Zeller hatten den Hausenern eine Holzbank mitgebracht und damit an den „Elften Elften“ erinnert, an dem ein Zeller einen Plastikstuhl zerbrochen hatte, als er sich auf ihn setzen wollte. Die Bank sei massiv und viel sicherer, hieß es.

Suppe für die Zeller

Die Zeller gaben damals Daniel Schwald auch einen riesigen Kürbis mit der Bitte, daraus eine Suppe zu kochen. Schwald überreichte den Zellern denn auch zwei Gläser mit der Kürbissuppe.

Zeremonienmeister Mario Brugger und Jörg Thum sangen Schnitzelbankverse, in denen Missgeschicke Hausener Bürger aufs Korn genommen wurden. Auf die große Leinwand wurden dazu Bilder des Hausener Laternen-Illustrators projiziert. Lehrreich war auch der Vortrag der Narresome, die einige Geschichten aus der Historie der Hausener Fasnacht erzählten. Einige Irrlichter unternahmen eine Tour mit dem neuen Stadtbus (Lögo) und fuhren dabei auch über die neue Fahrradstraße, die mit vielen roten Markierungen wie ein „Rotlichtviertel“ wirkt. Die vielen Straßensanierungen im Dorf haben die Fasnächtler in ihrem aktuellen Motto „Uff neue Stroße goht’s bergab“ aufgegriffen.

Bei einem Schauspiel mimten Dirk Allinger, Mario Brugger, Sophia Grässlin, Michael Hug und Roland Schlageter bekannte Personen aus Hausen, die sich über die Zukunft des Hebelabends Gedanken machten. Brugger spielte den Metzger Ingo Hug, der stolz seine Hebelwurst nach „Urgroßvaters Rezept“ präsentiert. Die Schellewercher-Oldies Roland Auer, Markus Gessner und Dieter Weniger schlüpften in Mönchskutten, Meike Jacob und Sammy Steinebrunner in ein Nonnenornat. In ihrem „Chloschter“ wird aber nicht nur gebetet, es geht auch sehr lustig zu. Einer der Mönche berichtet von der Reise von Michael Brugger nach Rom. Ein zweiter Mönch fragt ihn, ob er im Vatikan auch die E-Mail des Papstes bekommen habe. Ja, entgegnete ihm der andere Mönch. Sie laute urbi@orbi.

Pilztanz und Shanties

Zum Programm gehörte auch ein Pilztanz der Dorfhexen. „Trinkfreudige“ Schellewercher sangen „Schelle-Shanties“ und wankten dabei nach vorne und hinten. Melanie Brunner und Sandra Boos kündigten die Programmpunkte an, Mario Brugger bedankte sich bei den Bühnenkünstlern, und Ozume Björn Keller begrüßte die Gäste des Zunftabends. Seinen Abschluss fand die traditionsreiche Veranstaltung mit Liedern der „Hebeldorf Harmonists“ Leon Bieri, Mario Brugger, Jörg Jost und Dieter Weniger, die von Brigitte Behringer am Klavier, Ralf Bieri am Bass und Jörg Thum am Schlagzeug begleitet wurden. Ihr Auftritt war einer der Höhepunkte des Abends. In den Liedern ging es um die Brücke in Ehner-Fahrnau, die Fahrradstraße und die neu gestaltete Ortsmitte. Über den neuen Brunnen hieß es: „Der graue Betonklotz isch halt e Attraktion.“ Von der neuen Huusemer Mitte – so ohne Bäume, aber mit Betonplatten – könne man bis Berlin flanieren, sangen sie.

Bürgermeister Philipp Lotter stieg erstmals in die Bütt, um auf närrische Art seine Verdienste aufzuzählen, die von Bürgern kritisiert werden. „De neue Bürgermeischter ische e ganz dreischter“, sagte der als Sträfling verkleidete Burgi. „Will Huuse erwecke us em Dornröschenschlaf, und will neue Gebäude baue ganz brav, will Huuse entwickle, und des bringt ihn zum prickle, aber halt emol, zu allem Trotze, was hän wir dann no zu motze?“

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