Fasnacht in Utzenfeld Beim Zunftabend bekommt so mancher sein Fett weg

Hartmut Schwäbl
Severin und Harald Lais (v.l.) als Handwerker auf der Zunftabend-Bühne Foto: Hartmut Schwäbl

Büttenrede, Musik und Tanz – beim Utzenfelder Zunftabend wurde viel geboten.

Nach zwei Jahren war es wieder soweit: Der seit April 2023 amtierende Vorsitzende der Narrenzunft Utzenfeld, Matthias Schütz, begrüßte am vergangenen Samstag erstmals das närrische Publikum zum Zunftabend in der Utzenfelder Gemeindehalle.

Dieses erwartete ein abwechslungsreiches Programm mit Büttenrede, Schnitzelbank, Tanzchoreographien, Musik- und Theaterdarbietungen. Dazu kamen Gastbeiträgen von der Narrenclique Utzenfloo und dem Schönauer Fanfarenzug. Und zwischen den Auftritten war das Wutach-Trio zu erleben.

Als Ansagertrio führten Georg Lais, Ramon Böhler und Luis Pereira humorvoll durch das Programm.

Die Ex-Chefin in der Bütt

Anna Lais, die 22 Jahre lang Vorsitzende der Narrenzunft war, stieg als ihre Figur „Wälder Till“ in die Bütt. Dabei nahm sie Bürgermeister Martin Wietzel aufs Korn anlässlich des Bieranstichs beim Dorffest: „De nei Burgi, der Martin, hät de Hahne ins Bierfass chlopft, des isch aber id g’laufe, des hät bloß tropft.“ Auch das MTB-Gebäude des Biosphärengebiets in Schönau bekam als „nicht schwarzwaldtypisch“ mit „innen Beton und außen mit Holz verkleidet“ und einem teuren Brunnen sein Fett weg. Lob gab es von ihr für die sehr erfolgreiche Adventsfenster-Aktion der Landfrauen: „Vom erschte bis zum 24. Dezember, ganz Utzefeld war en Adventskalender.“ „Der neue Vogt vo Todtnau het muesse streng marschiere und de Habeck und de Kretschmann uf d‘ Bruck uffefiere“ meinte sie zum Besuch der Spitzenpolitiker in Todtnau, die das Todtnauer Bier zu kosten bekamen.

Anna Lais präsentierte dann einen bunten Strauß an politischen Gedanken. In ihrem politischen Leben ist sie stellvertretende Vorsitzende des FDP-Ortsverbands Wiesental. Sie legte in ihre Rolle als „Wälder-Till“ viel persönliches Herzblut hinein und übte dabei Kritik an den Grünen, dem Artenschutz und dem von den Gemeinderatsgremien Todtnau, Wieden und Utzenfeld anvisierten Windradprojekt Lailehöhe. Ein klares Statement gab sie für Europa ab.

Vater und Sohn in Aktion

Bei der legendären Schnitzelbank präsentierten sich Severin und Vater Harald Lais, der als Narr langjährige Bühnenerfahrung hat, als Hobby-Sanitär-Handwerker mit einer aus dem Internet heruntergeladenen Anleitung. Neben Problemen mit einer durch Katzenstreu verstopften Toilette in einer Utzenfelder Wohnung ging es um das, was im ausgebauten, verstopften Siphon gefunden wurde. So stellten Christbaumzweige einen Bezug zu dem zunächst im MTB-Gebäude verwendeten Plastik-Christbaum her.

Auch die Ansager hatten einen besonderen Auftritt: Ramon Böhler und Luis Pereira tanzten, während Georg Lais dies gesanglich begleitete. Neben der Vorstellung der bereits geehrten Mitglieder der vergangenen zwei Jahre gab es für Michael Strohmeier alias „Pit“ als besondere Auszeichnung „Das goldene Kässle“ dafür, dass er seit Jahren für zahlreiche Vereine an der Eintrittskasse sitzt.

Der Schönauer Fanfarenzug begeisterte mit seinen fetzig-rhythmischen Trompetenklängen, begleitet von wuchtigem Trommelsound – mit dabei Melodien aus bekannten Songs wie „Hey Jude“, „Der Tag als Conny Kramer starb“ oder „Am Rosenmontag“.

Großes schauspielerisches Engagement zeigten Nicole Sprich und Mandy Böhler beim Theaterauftritt „Das Klassentreffen“ als alte Frauen, die mit Blick in Poesiealben in Erinnerungen schwelgten. Acht Tänzer der Narrenclique Utzenfloo führten bei mystisch-geheimnisvollen Klängen den Tanz der Wikinger auf. Das begeisterte Publikum bekam die geforderte Zugabe.

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