Fasnacht Krisenstimmung in der Rheinfelder Narrenzunft

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Klaus Birlin und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Foto: Heinz Vollmar

Bei der Zunft- Versammlung wurden Angriffe von Cliquen an die Zunftleitung bekannt.

Sollen künftig Buhrufer, Pöbler, Nörgler oder verdeckt agierende Kritiker das bisher positive Bild der Narrenzunft Rheinfelden in Misskredit bringen oder gewinnt eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den Cliquen und der Zunftleitung wieder die Oberhand? Diese Frage stellt sich nach der Hauptversammlung der Narrenzunft am Freitag, nach dem Bericht von Oberzunftmeister Michael Birlin. Nach einem positiven Rückblick bezog er sich auf Kritik von Mitgliedern einiger Cliquen hintenherum wie auch auf Buhrufe am 11.11, als er den Namen des Ordnungsamtsleiters Dominic Rago verlas. Er selbst sei darüber hinaus an dem Abend als „Idiot“ betitelt worden, was ihn zur Überlegung brachte, sein Amt abzugeben. Ohne die betroffenen Cliquen zu benennen, führte er weiter aus, dass die Zunftleitung ständig von einer Clique aus Minseln angegriffen würde, und von dieser in keiner Weise Unterstützung erfahre. Wörtlich sagte er: „Es sind harte Worte, aber so arbeite ich nicht mehr weiter.“

Ämter werden abgegeben

Noch eindringlicher ging eine Stellungnahme von der Kanzelarin Petra Grießl-Birlin und ihrem Ehemann Thomas Grießl, Zunftrat, auf die Situation ein. Sie verurteilten darin ebenso die Buhrufe gegen Menschen aus der Stadtverwaltung „die es wirklich gut mit uns Narren meinen.“ Gleichzeitig gebe es Cliquen in der Zunft, die so wörtlich „primitivste Mitglieder“ in ihren Reihen haben und die mit Buhrufen, Zurechtweisungen, Beschimpfungen und Beleidigungen auf sich aufmerksam machen würden. Sie selbst würden daher zum aktuellen Zeitpunkt keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit sehen und stellten ihre Ämter als Kanzelarin und als Zunftrat mit sofortiger Wirkung zur Verfügung,

Voll und ganz hinter ihren Vater, Oberzunftmeister Birlin, stellte sich Oberrentmeisterin Sabrina Birlin. Sie wird ihr Amt nach der laufenden Fasnachtskampagne zur Verfügung stellen, so ihre Aussage.

Während OZ Birlin mit Tränen in den Augen die Sitzung weiterverfolgte, lobte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt die Arbeit der Zunftleitung und betonte die hohe Akzeptanz für die Narrenzunft. Den anwesenden Cliquenmitgliedern rief er zu: „Reißt euch zusammen und unterstützt die Narrenzunft bei ihrer Arbeit. Die Fasnacht in Rheinfelden sollte man nicht durch interne Querelen kaputtmachen“, was auch stadtschädigend sei. Er forderte zu einem Zeichen der Solidarität auf, was dann auch einstimmig erfolgte. Ein Plädoyer für die Narrenzunft gab auch Wagenbaumeister Dieter Wild ab. Er rief die Cliquenleitungen dazu auf, auffällige Mitglieder anzusprechen und zu einem besseren Verhalten aufzufordern und wenn nötig auch aus den Cliquen zu entlassen.

Übeltäter benannt

Was bislang noch nicht namentlich bekannt war, offenbarte im weiteren Verlauf Sabrina Birlin. Sie benannte die Mohrenclique Minseln, die Gambrinus Wiibly sowie die Wasserfall-Dämonen als diejenigen, die der Zunftleitung zu schaffen machen würden.

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