Fasnacht Wyhlener haben eigene ESC-Version

Uwe Thomes
„Isch’s wohr“ nach dem Abba-Song „Waterloo“ bekam die volle Punktzahl. Foto: Uwe Thomes

Auch um 50 Jahre Doppelgemeinde ging es beim Zunftabend in Wyhlen.

Genüsslich nahmen die Laienschauspieler der Wyhlener Narrenzunft am ersten von vier Zunftabenden in ihrem Programm vor allem lokale Themen auf die Schippe.

Narrenmeister Ralf Gentner kam bei der Begrüßung im Namen der Narrenzunft Rolli-Dudel auf den Umzug der schon lange ausverkauften Zunftabende aus der maroden Hochrheinhalle ins katholische Gemeindehaus zu sprechen. Weitere Veranstaltungen sollen in einem Festzelt auf dem Wyhlener Turnplatz stattfinden.

Harald Peghini führt Regie

Mit dem Narrenmarsch „Horig isch die Katz“ nahm der von Harald Peghini als Regisseur stilvoll inszenierte erste Zunftabend seinen vergnüglichen Verlauf, untermalt vom Musikverein Wyhlen. „Chunnt’s dr komisch vor – nimm’s mit Humor“. Das diesjährige Motto war auch Namensgeber des ersten Sketches, in dem in einem als Kneipengespräch getarnten Rundumschlag mehrere Themen aufgearbeitet wurden, darunter auch aus „Wyhlen-West“, wo die Grenzacher in der ebenfalls wegen maroder Bausubstanz geschlossenen St. Michael-Kirche nun den Himmel auf Erden finden könnten.

„Egal, ob Grenzach oder Wyhlen: Überall ist der Wurm drin.“ Diese Aussage setzte sich im zweiten Beitrag „Planlos“ fort, der die Baustellen und Umleitungen im Ort aufs Korn nahm.

Schlecht behandelt fühlten sich im Stück „Remigration“ die Asiatische Tigermücke und der Japankäfer, die sich aus ihrem Wyhlener Paradies vertrieben fühlten, aber im Strandbad ein neues Zuhause gefunden haben. Einziger Haken: Es liegt in Grenzach.

Spitzen gegen die Nachbarn im Westen wurden immer mit frenetischem Jubel bedacht. So auch, als Gentner sich als musikalisch talentfreie Wuchtbrumme verkleidet für den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel bewerben wollte: „Als Spatz von Wyhlen kannst Du nicht mehr antreten, höchstens noch als Vogelscheuche von Grenzach.“

Wahl aufgegriffen

Die TV-Sendung „Blind Date“ bildete den Hintergrund des einzigen politischen Beitrags, der über die Grenzen der Doppelgemeinde hinausging. Der Herr „Wähler“ sucht dabei nach einer unglücklich verlaufenen letzten Liaison einen neuen verlässlichen Partner. Keiner der vier Kandidaten – Robert, Alice, Friedrich und Olaf – konnte ihn jedoch wirklich überzeugen. Trotzdem erging der Aufruf: „Macht Euer Kreuz – Es lebe die Demokratie!“ Danach ertönte das „Badner Lied“, bei dem sich die Grenzacher Delegation der „Dängelegeister“ stimmgewaltig hervorhob. 50 Jahre Zusammenschluss von Grenzach und Wyhlen: Im Beitrag „Vogeschtert – geschtert – hütt“ erläuterten die Darsteller der drei bisherigen Bürgermeister Hans Joachim Könsler, Jörg Lutz und Tobias Benz, was sie in ihrer Amtszeit geleistet haben. Was sie sich dabei geleistet hatten, wurde ihnen von der Narrenzunft vor Augen geführt. Denn was einst nach Vernunftehe aussah: Grenzach hatte das Geld, Wyhlen das Land, sei inzwischen hinfällig: „Heute haben wir beides nicht mehr.“

Musikalisch wurde es nochmals zum Abschluss. Volle Punktzahl gab es bei „Isch’s wohr“ von der „ESC-Jury“ für die Narrenzunft-Version vom Abba-Song „Waterloo“, bei dem sich nochmals alle Mitwirken-den, darunter mit Christian Kowatzki ein Debütant, dem dankbaren Publikum präsentierten.

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