FC Basel „Bebbi“ lediglich krasser Außenseiter

Uli Nodler
Valentin Stocker (vorne) führt den FC Basel heute in Eindhoven als Kapitän auf das Feld. Foto: Grant Hubbs

Champions League-Qualifikation: FC Basel muss heute beim PSV Eindhoven antreten.

Basel - Auch in den besten Jahren hätte man beim FC Basel von einem schweren Los gesprochen.

Angesichts der Tatsache, dass die „Bebbi“ nun schon seit zwei Jahren im Schweizer Fußball nicht mehr das Maß aller Dinge sind, käme es sicherlich einer faustdicken Überraschung gleich, wenn sich der FCB in der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation gegen den niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven durchsetzen würde.

Das erste Duell geht heute Abend ab 20 Uhr im Eindhovener Philips-Stadion über die Bühne. Dabei muss sich der Schweizer Traditionsklub mit der Rolle des krassen Außenseiters begnügen. Obwohl die Schützlinge von Trainer Marcel Koller am vergangenen Freitag mit einem 4:1-Auswärtserfolg in die Super League-Meisterrunde gestartet sind, dürfte wohl schon eine knappe Niederlage beim holländischen Vizemeister ein Erfolg sein.

Eindhoven in diesem Jahrtausend der beste holländische Klub

Dennoch gibt sich Valentin Stocker, der neue Kapitän der Rot-Blauen, optimistisch: „Wir glauben an unsere Chance.“ Und Coach Koller erwartet „zwei sehr intensive Partien“. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Koller heute in Einhoven auch jenen Spielern das Vertrauen schenkt wie jüngst beim erfolgreichen Auftritt in Sion.

Hinter dem PSV Eindhoven liegt eine Meisterschaftssaison, in der er klar im Schatten des Meisters und Champions League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam gestanden ist. Und auch in der Königsklasse überstanden die Eindhovener die Gruppenphase nicht.

Dies versinnbildlicht die Wahrnehmung vom PSV eigentlich perfekt. Der Klub aus der Lichterstadt, wie Eindhoven als Gründungsort des Elektronikherstellers Philips oft auch genannt wird, hat über die holländischen Grenzen hinweg nur geringe Leuchtkraft. Im Scheinwerferlicht stand und steht die große Ajax-Schule.

Das wird aber nicht unbedingt durch Zahlen belegt. Seit der Jahrtausendwende ist PSV Eindhoven der erfolgreichste Fußballklub in den Niederlanden. Zehn Meistertitel müssen notiert werden, allein drei davon in den letzten fünf Jahren, zuletzt 2018. Dennoch kann der PSV mit den finanzstarken europäischen Schwergewichten nicht mithalten. Jahr für Jahr kauft die europäische Konkurrenz die besten Spieler weg. So ist es auch in diesem Sommer geschehen, als der holländische Vizemeister Außenverteidiger Angelino an Manchester City und Torjäger Luuk de Jong an den FC Sevilla verloren hat.

Dennoch verfügt PSV Eindhoven über eine spielerische Klasse, die den Baslern großen Respekt abverlangt. So sind Steven Bergwijn und Hirving Lozano in ganz Europa begehrt. Mit dem von RB Leipzig gekauften Bruma verfügt der PSV über eine Offensive, die die Basler Defensive wohl extrem fordern wird.

Eindhovens Scouting-Abteilung genießt Weltruf. In der Lichterstadt machten der brasilianische Ronaldo und sein Teamgefährte Romario ihre ersten fußballerischen Schritte in Europa. Hier starteten Ruud van Nistelrooy, Arjen Robben und Mark van Bommel ihre Karrieren.

Apropos van Bommel. Der ehemalige Weltklassespieler vom FC Barcelona und Bayern München ist zu seinem Stammverein zurückgekehrt, ist nun der Chef-Trainer und sicherlich die Lichtgestalt von PSV.

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