FC Basel Eine Achterbahnfahrt der Gefühle zum Einstieg

Die Oberbadische
Fabian Frei macht sein 400. Spiel für den FCB.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Fußball Super League: Der FC Basel schlägt auswärts den FC Luzern bei der Premiere von Patrick Rahmen knapp mit 4:3

Von Mirko Bähr

Basel. Was für eine verrückte Premiere: Das erste Spiel als Cheftrainer des FC Basel ist für Patrick Rahmen zu einer echten Achterbahnfahrt der Gefühle geworden. Früher Rückstand, drei eigene Tore bis zur Pause, dann wieder zwei Gegentreffer und schließlich der Kopfball von Arthur Cabral, der in der dritten Minute der Nachspielzeit den 4:3 (3:1)-Erfolg für die Gäste bringt. Nein, das Match beim FC Luzern ist nichts für schwache Nerven.

Cabral trifft in der Nachspielzeit zum 4:3

Für den 52-jährigen Basler ist das natürlich der gelungene Einstieg und für den FCB der erste Erfolg nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie. Doch einmal mehr ist großes Zittern angesagt. Ausgerechnet Cabral, der in dieser Auswärtspartie zuvor einige Hochkaräter versemmelt, sorgt mit dem allerletzten Angriff der Partie und nach einer Flanke von Raoul Petretta für wahre Jubelstürme.

„Am Ende hat sich die Mannschaft für ihre gute Leistung selber belohnt“, atmet Rahmen nach dem Sieben-Tore-Spektakel tief durch. Rahmen setzt in Luzern auf die Routine. So stehen Matias Palacios, Yannick Marchand, Orges Bunjaku und Afimico Pululu nicht im Aufgebot. Sie kicken allesamt für die U21.

Der Sieg ist Balsam für die Nerven. Das findet auch Fabian Frei, der in der Innerschweiz sein 400. Spiel für den FCB absolviert und dabei zurück in die Innenverteidigung rückt. „Das tut sehr gut. Und zwar nicht nur das Resultat, sondern auch die Art und Weise. Das stimmt mich positiv. Nach einem schlechten Start haben wir eine Super-Reaktion gezeigt, hatten dann eine nicht so gute Phase nach der Pause und kommen dann zum entscheidenden späten Tor.“

Verdient sei der Sieg aber allemal gewesen, schließlich habe man sich viele Chancen herausgespielt. „Und abgesehen von den ersten zehn Minuten waren wir auch griffig in den Zweikämpfen und haben gut hinten rausgespielt“, sieht Frei einige positive Aspekte.

Ob er sich sein Debüt so vorgestellt hat, wird Rahmen nach der Partie gefragt. „Einen Sieg schon, aber nicht so. Einige Dinge habe ich mir anders vorgestellt. Aber Kompliment an mein Team. Die Jungs haben früh einen Nackenschlag kassiert und fanden dennoch ins Spiel zurück. Wir haben gut reagiert und hätten bereits zur Pause höher führen müssen“, lässt Rahmen wissen. „Ich habe ein Team gesehen, dass bis zum Schluss dran geglaubt hat. In unserer Situation haben wir einen Sieg gebraucht, deshalb bin ich glücklich.“

Die Partie beginnt mit einer kalten Dusche für die Basler. Louis Schaub schlenzt die Kugel nach drei Minuten in die Maschen. Danach ist der FCB aber gnadenlos effizient. Mit drei Toren innerhalb von acht Minuten wenden die Gäste das Blatt. Der Ex-Luzerner Darian Males (14.) sowie Edon Zhegrova mit einem Doppelpack (18./22.) treffen.

Weitere gute Gelegenheiten lässt der FCB dann aber aus. Und das soll sich rächen. Denn Luzern kommt zurück. In der 64. Minute nutzt Ibrahima Ndiaye eine Unachtsamkeit in der Basler Hintermannschaft. Zuvor scheitert Pascal Schürpf bereits vom Elfmeterpunkt an FCB-Keeper Heinz Lindner, der wieder einmal eine starke Leistung an den Tag legt.

In der 83. Minute gibt es wieder einen Strafstoß für die Luzerner. Pajtim Kasami berührt den Ball mit dem Arm. Diesmal tritt Schaub an und versenkt das Leder zum 3:3 in den Maschen. Das ist aber noch nicht alles in diesem Spektakel, das beide Teams für sich entscheiden wollen. Der FCB hat die Antwort parat. Cabral, der zuvor nur die Latte trifft, köpft diesmal das runde Leder ins Netz.

Der FCB hat die Mission „Platz zwei“ erfolgreich gestartet. Die nächste Bewährungsprobe steigt am kommenden Sonntag, wenn Basel am 29. Spieltag Servette Genf im „Joggeli“ empfängt.

FC Luzern - FC Basel 3:4 (1:3). – Tore: 1:0 (3.) Schaub, 1:1 (14.) Males, 1:2 (18.) Zhegrova, 1:3 (22.) Zhegrova, 2:3 (64.) Ndiaye, 3:3 (83./Handelfmeter) Schau, 3:4 (90.+3) Cabral.

FC Basel: Lindner; Widmer, Frei, Klose, Petretta; Abrashi (77. Sene), Zuffi; Males (67. Kasami), Stocker, Zhegrova (67. Kalulu); Cabral.

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