Eine verlockende Ausgangslage

Keine Frage: Der FC Basel hat sich vor dem letzten Champions League-Gruppenspiel (Anpfiff 20.45 Uhr) am heutigen Dienstag bei Benfica Lissabon eine Ausgangslage geschaffen, die verlockender nicht sein könnte. Wenn die „Bebbi“ gleichviel oder mehr Punkte holen als ZSKA Moskau, das zeitgleich beim Gruppen-Ersten Manchester United im Einsatz ist, dann stehen sie erstmals seit 2015 wieder im Achtelfinale der Beletage im europäischen Fußball.

Von Uli Nodler

Basel. Möglich machte diese günstige Ausgangslage der Überraschungs-Heimsieg am vierten Gruppenspieltag gegen das zuvor in 15 Europacup-Spielen ungeschlagene Manchester United. Es war zweifelsohne der Coup des Jahres im Schweizer Vereinsfußball.

Der FCB geht heute als Zweiter vor dem punktgleichen Moskau in die Entscheidung. Aufgrund der besseren Tordifferenz im Direktvergleich mit den Russen besitzt Basel vor seiner Partie beim nach fünf Fehltritten ambitionslosen Tabellenletzten Benfica Lissabon glänzende Perspektiven, unter die Top 16 Europas vorzustoßen.

Der Einzug ins Achtelfinale wäre auch für den jungen Chefcoach Raphael Wicky der erste große Erfolg während seines FCB-Engagement. „Das Glück, das Selbstbewusstsein, die Leidenschaft, die Qualität im Kollektiv - das muss stimmen.“ Raphael Wicky hatte bei der Vorbesprechung seines bislang bedeutendsten FCB-Heimspiels seit seiner Ernstkampf-Premiere vor 123 Tagen im Detail festgehalten, was nötig sein würde für ein positives Ergebnis gegen den renommiertesten und erfolgreichsten Verein aus England.

Der junge Chef an der Linie fand nicht nur die richtige Wortwahl, er gruppierte die Mannschaft einmal mehr so, dass sie auf der europäischen Bühne im richtigen Moment zur nötigen Stabilität und Formstärke fand. Und Wicky wird wohl auch heute bei seiner Kabinen-Ansprache im Lissabon-Stadion da Luz die richtigen Worte finden.

Egal in welcher Besetzung, egal unter welcher Klubführung, Umbruch hin, Neuausrichtung her: An einem günstigen Abend bringt der FCB die Qualität und auch langjährige internationale Erfahrung auf den Platz, mit der sich selbst die Schwergewichte Europas richtig schwertun.