FC Basel Koller dreht den Spieß um

Die Oberbadische
Mit Marcel Koller hat der FCB einen routinierten Trainer verpflichtet. Foto: Schwabo Foto: Die Oberbadische

Fußball Super League: FCB empfängt heute die Grasshoppers / Arnheim der Gegner

Jetzt ist es also Marcel Koller geworden. Der 57-Jährige Fußballlehrer hat am Donnerstag die Nachfolge von Raphael Wicky angetreten und soll nun den FC Basel aus der Krise führen. Die Verpflichtung Kollers darf auch als Gegenpol in dieser unerfahrenen und wohl auch idealistischen neuen Klubleitung gesehen werden.

Von Uli Nodler

Basel. Ob allerdings die Aura des neuen Trainers schon quasi aus dem Stand so leistungsfördernd sein wird, dass der FCB heute Abend im Heimspiel (St. Jakob-Park, 19 Uhr) gegen die Grasshoppers aus Zürich einen „Dreier“ holt, darf doch angezweifelt werden.

Neue Besen kehren bekanntlich gut. Marcel Koller ist es durchaus zuzutrauen, dass er die erfolgreichste Schweizer Klubmannschaft des letzten Jahrzehnts wieder auf Kurs bringt. Koller besitzt zudem die Autorität, um, ganz salopp ausgedrückt, Präsident Bernhard Burgener und Sportchef Marco Streller auch einmal den Marsch zu blasen. Das Duo ist zweifelsohne etwas naiv in seine bislang wenig erfolgreiche Ära gestartet.

Immerhin haben Burgener und Streller dafür gesorgt, dass es in der Super League wieder deutlich spannender zugeht. Der FC Basel hat unter dem aktuellen Präsidenten und Sportchef die Vormachtstellung im Schweizer Fußball verloren. Mit Koller soll nun die Aufholjagd und Rückeroberung des Meistertitels gestartet werden.

Mit Koller wurde auch der radikalen Erneuerung im Klub ein Riegel vorgeschoben. Sämtliche zentrale Posten waren beim FCB von Unerfahrenen besetzt, vom Präsidenten über den Sportchef bis zum Trainer Raphael Wicky und seinem Assistenten. Und so verhielt es sich auch mit dem Kader, der rigoros verjüngt wurde.

Die FCB-Talente brauchen eine sichere Hand

Nach der Entlassung Wickys hatte Streller einen erfahrenen Nachfolger angekündigt. Mit Koller hat er einen gefunden. Er ist eine gute Wahl für den Klub in seiner Lage. Nicht nur, weil der Druck größer ist als in anderen Schweizer Vereinen und weil das abermals veränderte Team mit vielen Talenten schnell die sichere Hand eines routinierten Coachs benötigt. Koller tut auch der sportlichen Leitung gut. Er wird eine gewichtigere Stimme als der zurückhaltende Wicky haben, der als Anfänger wohl so dankbar um die Chance war, dass er kaum aufbegehrte, wenn es darum ging, den Kader zu verstärken.

Koller wird den Spieß umdrehen. Das Team um Streller wird ihm zuhören müssen. Das zeigte sich schon am ersten Tag: Koller hat sich bereits vor seinem Amtsantritt gegen die Führungsriege durchgesetzt, indem er Carlos Bernegger als seinen Assistenten einforderte und erhielt – dies, obwohl Streller gern Marco Schällibaum in dieser Rolle gesehen hätte. Zudem ist das Verhältnis zwischen Bernegger und dem Basler Verwaltungsrat Alex Frei seit der gemeinsamen Zeit in Luzern problembehaftet. Koller hat auch die Kultfigur Matias Delgado aus dem Trainerstab gestrichen. Der Trainer hat klare Vorstellungen, und die Führung macht auch die nötigen Zugeständnisse.

Erste Bewährungsprobe für Koller ist heute im St. Jakob-Park das Meisterschaftsspiel gegen die Grasshoppers auf dem Programm. Die nächste folgt dann am kommenden Donnerstag, wenn der FCB in der Europa League-Qualifikation bei Vitesse Arnheim antreten muss. Der holländische Klub hat sich gegen die Rumänen von Viitorul Constanta durchgesetzt.

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