FC Basel Nicht zwei Schritte auf einmal machen

Die Oberbadische
Patrick Rahmen gibt auch in Sachen eigener Talente die neue Richtung vor.Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Fußball FC Basel: Eigene Talente haben es nun wieder schwerer / Esposito und Pelmard überzeugen schon

„Wichtig ist an einem Tag, wo es nicht läuft, dass du trotzdem gewinnst, und dann auch noch ohne Gegentor. Wir haben alle gefightet und sind für einander eingestanden“: Patrick Rahmen war nach dem 2:0-Auftaktsieg des FC Basel natürlich mit dem Ergebnis zufrieden. Nicht so sehr aber mit der Leistung. Am Ende war es die Effizienz und ein Neuzugang, die den Unterschied machten. Sebastiano Esposito war an beiden Treffern beteiligt. Ein junges Talent nicht aus den eigenen Reihen, sondern von einem namhaften Klub.

Von Mirko Bähr

Basel. Diese Neuausrichtung in der Transferpolitik fällt nach der Neustrukturierung beim FC Basel besonders auf. Die Technische Kommission mit David Degen, Christian Gross, Ruedi Zbinden und Kaderplaner Philipp Kaufmann geht einen anderen Weg. Natürlich wollen auch sie jüngere Spieler, mehr Leidenschaft, großen Einsatz und hohes Tempo. Aber es muss nicht ein eigener Nachwuchsmann sein.

So bitter es auch für den einen oder anderen talentierten Kicker beim FCB ist: Die Entscheidungsträger legen mehr Wert auf Qualität. Der Klub hat die Schleusen zwischen Campus und St. Jakob-Park verengt. Der Weg in den Profibereich wird wieder steiniger. Die Hürde liegt etwas höher. Jedenfalls wurde die Hürde an der Schnittstelle zwischen dem hauseigenen Nachwuchs und den Profis wieder erhöht.

„Die Latte ist höher, aber wenn die Leistung stimmt, werden die Jungs oben eingesetzt. Ich bin bereit, eigenen Spielern eine Chance zu geben, aber wir dürfen uns nicht verleiten lassen, zwei Schritte auf einmal zu gehen“, macht Rahmen deutlich.

Mehr Qualität statt Quantität

Der FCB-Cheftrainer und Kaderplaner Kaufmann fanden deutliche Worte. Das Thema eigene Talente ist auch ein großes im Verein. In der Vergangenheit, so der Tenor der beiden, seien Talente viel zu früh in den Profikader gestoßen, ohne dann aber eine Rolle gespielt zu haben. „Es gilt sich wieder zu erden, den Druck rauszunehmen. Was bringt es denn, die Talente in die erste Mannschaft hochzuziehen, wenn sie nicht spielen? Die Entwicklung stagniert“, erklärt Rahmen.

Und so werde man nur dann eigene Nachwuchsakteure in den Kader integrieren, wenn sie eine berechtigte Chance hätten, zu spielen, sagt Kaufmann. „Wir haben die Möglichkeiten, sie in der U21 besser zu fördern. Wichtig ist ein sicherer Wochenplan. Wir haben ja die Plattform“, meint er weiter. Und so soll die U21 in der Promotion League, immerhin die dritthöchste Liga in der Schweiz, vorne mitspielen. „Die müssen gut schaffen, mehr machen, um mit einem gut gefüllten Rucksack zu den Profis zu wechseln“, so Rahmen.

Aus diesem Grund schauten sich die Transfer-Experten beim FCB in den Kaderlisten der großen Klubs in Europa um. Und sie wurden fündig. Sei es nun Verteidiger Andy Pelmard vom OGC Nizza, der an Basel ausgeliehen wurde, Liam Millar, der aus FC Liverpool kam, Sergio Lopez, der von der zweiten Mannschaft von Real Madrid ans Rheinknie wechselte, oder Nasser Djiga, der 18-jährige Innenverteidiger aus Burkina Faso.

Und auch beim italienischen Meister Inter Mailand fanden die Basler einen jungen Kicker, der perfekt ins Anforderungsprofil passte. Sein Name: Sebastiano Esposito. Er besitzt in Mailand zwar einen Vertrag bis 2025, doch zeigt sein Können nun erst einmal leihweise in Basel. Noch dazu besitzt der FC Basel eine Übernahmeoption.

Der 19-jährige Stürmer trug sich bei GC gleich in die Torschützenliste ein. Er ist dort, wo er stehen muss. Wuchtig, angriffslustig. Rahmen sagt, dass Esposito mehr sei als nur ein reiner Ballkünstler. „Er ist enorm fußballstark. Der Ball macht, was er will. Aber er hat auch gegen den Ball Qualität, er hat gute Zweikampfwerte. Das macht ihn sehr interessant.“ Aber natürlich sei im Spiel von Esposito noch nicht alles perfekt, ließ Rahmen weiter wissen. Sonst wäre er wohl auch nicht in Basel gelandet.

Jedenfalls hat Esposito, genauso wie Andy Pelmard übrigens, bereits seine Spuren im Basler Spiel hinterlassen, und das zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Das macht den Fans natürlich Hoffnung.

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