FC Basel Vom Wissen und Glauben

Die Oberbadische
Marco Streller bleibt zumindest äußerlich ruhig und gelassen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Fußball FC Basel steckt vor Klassiker in Krise / Sportchef ist um Gelassenheit bemüht

Im Cup-Halbfinale nach schwacher Leistung ausgeschieden, in der Meisterschaft traben die „Bebbi“ nur hinterher. Der FC Basel befindet sich zum zweiten Mal in dieser Saison in einer Krise. Gelingt auch diesmal wieder der Umschwung? Viel Zeit hat der Serienmeister nicht, um wieder in die Spur zu finden. Jetzt kommt heute Abend der FC Zürich zum Klassiker ins „Joggeli“.

Von Mirko Bähr

Basel. Es läuft nicht. Der FCB schwächelt nach der Winterpause, hat vier der fünf Pflichtspiele im neuen Fußballjahr verloren. Zuletzt kegelte der BSC Young Boys das Team von Sportchef Marco Streller aus dem Pokal-Wettbewerb. Diese Titelverteidigung ist schon mal futsch. Ist auch das Meisterrennen bereits entschieden. Immerhin führt Bern hier mit elf Zähler das Tableau an.

„Primär denke ich im Moment nicht an die Meisterschaft, sondern daran, dass wir wieder in die Spur kommen, dass wir wieder anfangen zu gewinnen. Das Wissen, dass es die Mannschaft kann, und der Glaube daran, beruhigen mich immer noch“, lässt Streller wissen. Er bemüht sich im Mediencenter des St. Jakob-Park um Gelassenheit. Er will nicht schwarzmalen, er möchte trotz dieser erneuten Krise Zuversicht ausstrahlen.

Schon einmal eine solche Situation gemeistert

Natürlich müsse er zugeben, dass der FCB „die schwächere Mannschaft“ gewesen sei und die Young Boys das Cupfinale verdient hätten. „Nichtsdestotrotz weiß ich aber, was in unserer Mannschaft steckt.“ Von einem vorentscheidenden Charakter, den diese Pokalpartie gehabt haben soll, will er nichts wissen. „Es ging nicht um Punkte, sondern um eine Finalteilnahme. Es tut uns weh, dass wir im Halbfinale ausgeschieden sind, aber in meinen Augen hat dieses Spiel keine Relevanz für den weiteren Verlauf der Saison“, hält er fest und verweist auf die Vorrunde, als sich der FCB im Herbst in einer ähnliche Situation befand. „Wir haben schon einmal relativ schnell aus einer Krise herausgefunden, und das macht mir Mut“, sagt Streller.

Ein Grund dafür, dass es alles andere als rund läuft, ist der harmlose Angriff: „Wenn man in fünf Spielen viermal kein Tor erzielt, dann haben wir ein offensives Problem. Das liegt sicher nicht an den Spielern selbst, denn sie haben bewiesen, dass sie Tore schießen können. Es hapert im letzten Drittel, dort müssen wir wieder Lösungen finden. Und dafür ist die gesamte Mannschaft verantwortlich“, will der Sportchef keinen Spieler allein den Löwen zum Frass vorwerfen.

Wicky steht überhaupt nicht zur Debatte

Und den Coach auch nicht: Steller: „Er ist sehr selbstkritisch, aber während den 90 Minuten machtlos. Er hat schon einmal bewiesen, dass er Ruhe bewahrt, und hat uns aus einer Krise geführt. Raphael Wicky steht überhaupt nicht zur Debatte. Wir sind alle jung und frisch dabei und müssen uns gegenseitig unterstützen. Wir bleiben ruhig und stellen uns total hinter Trainer und Mannschaft. Der Weg aus der Krise führt nur über Siege.“

Ausgerechnet jetzt steht der Klassiker auf dem Plan. Der FCZ kommt. „Die Situation macht die Partie noch spezieller“, meint Streller. Gerne denkt er an die Vorrunde zurück. „Da war es das Derby, das für uns die Wende bedeutet hat.“ Wenn es wieder so wäre, wäre es eine schöne Story. „Wir müssen das Publikum hinter uns bringen, das kann entscheidend sein. Ein Sieg ist Pflicht.“

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