Ferienprogramm in Maulburg Singen, Brot backen und Mäuse suchen

Marianne Rittner
Daniela Mittl (rechts) und Anna-Lena Kiefer beim Brot backen mit den Kindern im Singgarten. Foto: Marianne Rittner

Mit lautem Trommeln begrüßten die Kinder, die am Ferienprogramm des Dorfstübli Maulburg teilnahmen, den Tag. Es gab viel zu erleben in der freien Natur, und schließlich waren da noch die Mäuse, die sich irgendwo im Heu versteckt hatten. Aber wo?

Trotz des teilweise heftigen Windes kommt das Feuer auf dem Grill langsam in Gang. Melina kann es kaum erwarten, bis die ersten Brote gebacken werden können. Daniela Mittl, die das Angebot beim Singgarten am Waldrand leitet, hat zu Hause den Brotteig bereits vorbereitet, den sie jetzt nach draußen bringt, damit Melina mit dem Backen loslegen kann.

Das Brot kommt über den Grill. Foto: Marianne Rittner

Aber zuvor heißt es für alle noch: Hände waschen. Das Wasser kommt hier allerdings nicht aus dem Hahn, erkennen die Kinder schnell. Der ist nicht angeschlossen. Wasser gibt es aus dem Kanister. Mit sauberen Händen wird geknetet und geformt. Dann landen die Teigfladen in der Pfanne über dem Grill.

Ganz vergnügt sind die jungen Bäcker über ihre Kreationen, die anfangs etwas schwarz sind, später aber trotzdem schmecken. Dazu gibt es „Zauberäpfel“ von Daniela Mittl. Aber nur so viele, wie auch gegessen werden, damit nichts weggeworfen werden muss.

Ferien mit dem Dorfstübli

„Ich versuche, den Kindern nachhaltiges Handeln spielerisch zu vermitteln“, erklärt die gelernte Erzieherin. Seit einigen Jahren bietet sie im Rahmen des Kinderferienprogramms in Maulburg Aktivitäten auf ihrem Grundstück am Waldrand an. Beim roten Bauwagen wird getobt, getrommelt, gesungen, Brot gebacken oder es werden Äpfel geerntet. Die Veranstaltungen richten sich an Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren.

„Wir sind ganz glücklich über das Angebot von Daniela Mittl“, sagt Tobias Hohenstätter, der als Kinder-, Jugend- und Kulturbeauftragter Maulburgs das Dorfstübli leitet und das Ferienprogramm koordiniert. „Unser Ferienprogramm ist sehr beliebt unter den Kindern aus Maulburg. Vor allem die Waldwoche ist meist innerhalb einer Stunde ausgebucht. Wir bemühen uns, Aktivitäten mehrmals anzubieten, müssen aber leider auch Absagen erteilen“, berichtet er über die große Nachfrage. „Wir machen kaum Werbung und haben uns aufgrund der hohen Nachfrage entschieden, das Angebot zuerst an Kinder aus Maulburg zu richten, ehe wir es für Kinder aus den umliegenden Orten öffnen.“

Für die letzten Ferienwochen sind noch einmal spannende Angebote wie Schwimmen, Feuerwehr oder Sportschießen für ältere Kinder geplant. Auch im Singgarten von Daniela Mittl gibt es weitere Aktivitäten wie das Experimentieren mit Naturfarben.

Engagierte Mitarbeit

Unterstützt wird die Pädagogin durch Anna-Lena Kiefer, die seit diesem Jahr im Maulburger Gemeinderat sitzt. Die 16-jährige freut sich darüber, in ihren letzten Sommerferien, bevor ihre Ausbildung beginnt, noch einmal beim Ferienprogramm mithelfen zu können. Sie unterstützt das Dorfstübli seit einigen Jahren bei der Organisation des Sommerferienprogramms, bei dem sie als Kind selbst oft dabei war. Daran erinnert sie sich heute noch gerne.

Jetzt wendet sie die Brote über dem Grillfeuer, während die Kinder um den Tisch sitzen und vergnügt die lustigen Formen betrachten. Das Brot schmeckt gut, und lange hält es kein Kind am Tisch aus. Schon wird wieder gespielt und getobt. Samuel und seine Schwester suchen die Mäuse im Heu, die die gestrige Gruppe dort versteckt hat. Die weißen Stoffmäuse sind nicht leicht zu finden, aber eine Maus taucht dann doch auf. Mit Heu in den Haaren bringen die Kinder sie zu Daniela Mittl. Zwei Geschichten hat sie den Kindern noch mitgebracht. Eine Piratengeschichte wünscht Melina sich, weil die Piratenlieder, die sie bereits unterm Zeltdach gesungen haben, so lustig waren.

Immer wilder geht es im Garten zu. „Das stört hier niemanden“, sagt Daniela Mittl und freut sich darüber, dass alle Kinder so viel Spaß haben und jedes Kind in die fröhliche Gruppe integriert ist.

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