Festlicher Abend Freiwillige Feuerwehr Inzlingen wird 160 Jahre alt

Tim Nagengast
Im Rahmen der Feierlichkeiten fanden auch Ehrungen statt (hinten von links): Jugendwart Marvin Hirt, Bürgermeister Marco Muchenberger und Elmar Jordan sowie (vorne von links) Reinhard Keller (Leiter der Altersabteilung), der stellvertretende Kommandant Stefan Bachthaler, Kommandant Frank Sütterlin, Markus Jordan und Michael Piram. Foto: zVg/Marvin Nicklas

Die Freiwillige Feuerwehr Inzlingen blickte im Rahmen eines Festabends auf ihre lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Am Samstag, 13. Juli, beginnt um 11 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ mit allerlei Aktionen, eine Feuerwehr-Oldie-Ausstellung, Spielen und Bewirtung rund ums Gerätehaus. Das ganze Dorf ist zum Mitfeiern eingeladen.

Die Rückschau auf die 160 Jahre, seit es in Inzlingen eine Feuerwehr gibt, nahm am Festabend breiten Raum ein. Außerdem gab es zahlreiche Beförderungen und Ehrungen. Kommandant Frank Sütterlin freute sich über den Besuch etlicher auswärtiger Kameraden und Ehrengäste.

Aus zwei mach eins: In seiner Rede beleuchtete Sütterlin dabei die wichtigsten Ereignisse seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1864. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in Inzlingen nämlich zwei Feuerwehren gegeben, einmal die Gemeinde-Pflichtfeuerwehr und dazu das Schlossfeuerwehrrettungskorps, das speziell zum Schutz des Wasserschlosses zur Verfügung stand.

Aus beiden Feuerwehren entstand 1864 die Freiwillige Feuerwehr Inzlingen. Der erste Kommandant war der frühere Kommandant der Schlossfeuerwehr Johann Jakob Gysin. In den 160 Jahren seit Gründung gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr Inzlingen lediglich zwei Ehrenkommandanten: Karl Hildebrandt und Peter Kremer.

Bauliche Unterbringung: Am 24. März 1979 ist das Feuerwehrhaus mit Werkhof „Im Baumgarten“ beim Wasserschloss eingeweiht worden. „Dieser Neubau galt zu diesem Zeitpunkt als Meilenstein. Heute ist dieses Feuerwehrhaus jedoch nicht mehr ausreichend und entspricht bei weitem nicht den aktuellen Anforderungen“, sagte Sütterlin. Die Feuerwehr sei aber sehr froh, dass der Gemeinde dieser Umstand bewusst sei.

Ereignisse: In seiner Festrede zählte Sütterlin außerdem zahlreiche wichtige, auch sehr dramatische Einsätze auf, bei denen die Freiwillige Feuerwehr während der vergangenen 160 Jahre ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Besonders in den Knochen sitzen den Rettungskräften bis heute noch das Jahr 2020, in dem die SVI-Halle niederbrannte, und das Jahr 2021 mit Unwetterschäden und Starkregen. Man denke nur zurück an die dramatischen Ereignisse vom 16. Juli 2021, als ein Jugendlicher fast ums Leben gekommen wäre.

Was war passiert? Der 16-Jährige war durch einen weggespülten Kanaldeckel in den Kanal im Talweg gefallen, der selbst ein einziger reißender Bach war. Der Sog war gewaltig. Der Großvater des Jugendlichen stützte sich im Schachtring mit den Beinen ab, um seinen Enkel festzuhalten und wurde seinerseits von Feuerwehrmann Stefan Bachthaler gehalten. Den Jugendlichen zog es aber immer wieder unter Wasser. „In dem Moment, als es dem Opa vor Erschöpfung die Hände öffnete, wurde der Junge durch unsere Kameraden Stefan Bachthaler, Markus und Jens Jordan gerettet und dem Rettungsdienst übergeben“, blickte Sütterlin auf die bis heute nachwirkenden Ereignisse zurück.

Zahlen & Fakten: Heute besteht die Feuerwehr Inzlingen aus 35 aktiven Kameraden, neun Mitgliedern in der Altersabteilung und zehn Mädchen und Jungen in der anno 2000 gegründeten Jugendfeuerwehr. Die Truppe verfügt über zwei Löschfahrzeuge, einen Mannschaftstransportwagen und einen Schlauchanhänger mit 480 Meter B-Schläuchen.

Beförderungen: Denise Juhnke (Feuerwehrfrau), Celina Karth und Dennis Huber (Oberfeuerwehrleute), Michael Piram (Hauptfeuerwehrmann), Marvin Hirt und Steffen Blanck (Löschmeister), Jonas Kolb (Oberlöschmeister), Stephan Bergau und Markus Jordan (Hauptlöschmeister).

Ehrungen: Marvin Hirt (Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst und Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Lörrach in Silber), Michael Piram (Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre), Stefan Bachthaler (Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Lörrach in Silber), Markus Jordan (Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Lörrach in Silber), Elmar Jordan (Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Lörrach in Gold), Reinhard Keller (Ehrenmedaille in Silber des Landes-Feuerwehrverbandes Baden-Württemberg), Frank Sütterlin (Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze).

Lob & Dank: Bürgermeister Marco Muchenberger dankte den Floriansjüngern und würdigte sie mit einer Rede. Der freiwillige, ehrenamtliche Dienst zum Wohle und zum Schutz der Menschen sei „im wahrsten Sinne des Wortes ein unbezahlbarer Dienst“, lobte Muchenberger. Nicht zu vergessen die Selbstverständlichkeit, „bei Gefahr für Leib und Leben rund um die Uhr Dienst für den Nächsten zu leisten“. Auch die Jugendarbeit und die unverzichtbare Mitgestaltung des Dorflebens durch die Feuerwehr stellte Bürgermeister Muchenberger in den Mittelpunkt seiner Rede.

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