Feuerwehr in Enkenstein Es läuft wohl auf eine West-Wache hinaus

Gudrun Gehr
Das Feuerwehrgerätehaus in Enkenstein Foto: Gudrun Gehr

Was bedeutet der aktuelle Feuerwehrbedarfsplan für Enkenstein und die dortige Abteilung? Um diese Frage ging es in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats, zu der rund 30 Zuhörer gekommen waren.

Es war die erste Sitzung, die Karin Bernbach als neue Ortsvorsteherin leitete. Feuerwehrkommandant Steffen Hofmann stellte den Feuerwehrbedarfsplan vor. Wie er bereits in Gersbach, Wiechs und Langenau erläuterte, müsse die zukunftsorientierte Feuerwehr künftig „zusammenrücken“ und solle ressourcenschonend zentralisiert werden. Der Plan ist laut Hofmann ein „Grundfundament und ein Rahmenplan“. Zudem wurde der Ist-Zustand der Enkensteiner Abteilung ab „mittleren“ Einsatzlagen festgestellt.

Zeitfaktor ist ein Problem

Ziel ist es, bei 80 Prozent der größeren Einsätze wie einem Wohnungsbrand innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort zu sein. Die Staffelgröße beträgt in Enkenstein sechs Aktive. In einer weiteren Stufe soll dann eine weitere Staffel in längstens 15 Minuten das erste Team unterstützen. Nur in einem von zwei Fällen wurde dieses sogenannte Schutzziel erreicht, wobei die zweite Stufe nicht zum Tragen kam, da die Abteilung kein weiteres Fahrzeug hat.

Auch die sogenannte Ausrückzeit, also die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Gerätehaus, ist relevant. Dabei gibt es eine Vorgabe von fünf Minuten. Diese Zeit wurde in Enkenstein nicht erreicht.

Die Abteilung benötigt insgesamt eine „Mannstärke“ mit Sicherheitsabdeckung von 18 Aktiven. Mittelfristig wird diese Zahl laut Hofmann wegen Altersabgängen nicht zu halten sein. Im Hinblick auf die Schonung der Ressourcen wäre eine Zentralisierung mit einer „Drei-Standort-Variante“ in eine Feuerwache „West“ für die Feuerwehren Enkenstein, Langenau, Wiechs und Teile der Schopfheimer Feuerwehr sinnvoll. Der optimale Standort wäre beim Kreisel von Gündenhausen. Eine weitere Feuerwache „Mitte“, angesiedelt zwischen dem Raitbacher Bahnhof und Fahrnau, wäre für die Zusammenfassung der Feuerwehren von Raitbach, Kürnberg und weitere Teile der Schopfheimer Wehr ideal. Die dritte, selbstständige Wache liegt in Gersbach.

Interkommunal

Bürgermeister Dirk Harscher sagte: „Der Zeitstrahl der einzuleitenden Maßnahmen beläuft sich auf rund zehn Jahre.“ Die Zentralisierung in der Feuerwache „West“ würde auch einen großen Vorteil bringen, da im Industriegebiet von Schopfheim und Maulburg rund 40 Feuerwehrleute für ein größeres Einsatzszenario zur Verfügung stehen würden. Auch eine interkommunale Zusammenarbeit mit Maulburg und Hausen behalte man im Auge. Harscher betonte: „Wichtig ist, dass wir auf dem Weg zur Zentralisierung keinen Kameraden verlieren.“

Engagement im Ort

Insgesamt waren sich Ortschaftsräte und Besucher einig, dass ein Zusammenrücken der Feuerwehr nicht zu vermeiden sei. Enkensteins Abteilungskommandant Fabian Weniger sagte: „Die Zentralisierung macht Sinn, weil hier tagsüber kaum ein Aktiver zu erreichen ist.“ Allerdings wolle sich die Enkensteiner Wehr, zusammen mit dem Förderverein, weiter im sozialen Bereich im Dorf einbringen.

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