Tilda Swinton spricht von "Massenmord"
Weltstar Swinton wurde während der Gala in ihrer Dankesrede deutlich, vermied aber, eine bestimmte Regierung direkt zu kritisieren. "Der vom Staat verübte und international ermöglichte Massenmord terrorisiert derzeit mehr als einen Teil unserer Welt aktiv", sagte sie. "Von genau den Gremien verurteilt, die von den Menschen eigens zur Überwachung der Dinge auf der Erde ins Leben gerufen wurden, die für die menschliche Gemeinschaft inakzeptabel sind."
"Das Unmenschliche wird unter unserer Aufsicht verübt", führte sie aus. "Ich bin hier, um es zu benennen, ohne Zögern oder Zweifel. Und meine unerschütterliche Solidarität all jenen zu geben, die die inakzeptable Selbstgefälligkeit unserer giersüchtigen Regierungen erkennen, die sich bei Planetenzerstörern und Kriegsverbrechern lieb Kind machen. Ganz gleich, woher sie kommen."
Luisa Neubauer mit Protest-Kleid gegen Merz
Auch den roten Teppich nutzten einige Promis für politischen Protest. Klimaaktivistin Luisa Neubauer teilte mit einem provokanten Kleid gegen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz aus. Auf ihrem Kleid war vorn zu lesen: "Donald & Elon & Alice & Friedrich?" Auf der Rückseite stand: "Democracy Dies In Daylight!" ("Die Demokratie stirbt bei Tageslicht!").
Die Schauspielerinnen Meret Becker und Anna Thalbach hielten einen Schal mit der Aufschrift "Humanity for all" für zivile Seenotrettung hoch. Zur Eröffnung kamen auch zahlreiche deutsche Stars wie Matthias Schweighöfer, Herbert Grönemeyer und Heike Makatsch - und mussten sich dabei gegen Schnee und eisige Temperaturen behaupten.
Eröffnung mit Tykwer-Film - in sieben deutsche Städte übertragen
Im Anschluss an die Eröffnungsgala wurde die Berlinale mit dem Film "Das Licht" des deutschen Regisseurs Tom Tykwer eröffnet. In den Hauptrollen rund um die Geschichte einer zerrissenen Berliner Familie sind Lars Eidinger und Nicolette Krebitz zu sehen, deren Leben durch eine syrische Haushälterin verändert wird. Tykwer ("Lola rennt") greift dabei aktuelle Themen der heutigen Zeit wie etwa den Klimaschutz und Generationskonflikte auf.
Die Eröffnungsgala und der Film wurden live in Kinos in sieben deutschen Städten übertragen - darunter Düsseldorf, Leipzig und München. Die Berlinale endet am 23. Februar - am Tag der Bundestagswahl.