Trumps unkonkrete Pläne für die US-Filmwirtschaft werden das Festival wohl weiter beschäftigen. Festivaldirektor Thierry Frémaux hatte vor der Zeremonie gesagt, er habe Schwierigkeiten, zu etwas Stellung zu beziehen, das "auf den Erklärungen des amerikanischen Präsidenten beruht, der uns in den letzten drei Monaten daran gewöhnt hat, eine Sache zu sagen und sie dann zu ergänzen, zu erläutern, zu widerlegen und so weiter".
US-Kino in Cannes stark vertreten
Wenn er direkt mit Trump sprechen könnte, würde er ihm sagen, dass ausländische Filme die amerikanische Fantasie und Kultur bereicherten, so Frémaux. "Aber ich glaube nicht, dass er wirklich daran interessiert ist", fuhr er fort und fügte hinzu: Cannes werde "niemanden zulassen, der das amerikanische Kino schwächt. Und auch in diesem Jahr ist das amerikanische Kino wieder sehr stark, sehr erfinderisch und sehr kreativ."
Die Filmfestspiele dauern bis zum 24. Mai. Mit Regisseuren wie Spike Lee, Richard Linklater, Wes Anderson und Stars wie Tom Cruise, Joaquin Phoenix, Emma Stone, Kristen Stewart, Scarlett Johansson oder Denzel Washington ist das US-Kino tatsächlich stark vertreten.
"Mission: Impossible"-Premiere - aber kein Presseauftritt
22 Filme konkurrieren um die Goldene Palme. Ins Rennen geht auch die Berlinerin Mascha Schilinski mit ihrem Film "In die Sonne schauen". Das Drama läutet am Mittwoch als erste Premiere den Wettbewerb ein. Abends ist die Weltpremiere von "Mission: Impossible – The Final Reckoning" mit Tom Cruise geplant.
Cruise ist in Cannes weder auf einer Pressekonferenz noch bei einer anderen für die Presse zugänglichen Veranstaltung zugegen - was bei einer Premiere dieses Kalibers ungewöhnlich ist. Bei einem Presseevent in London, so schreibt der "Hollywood Reporter", sei Cruise einer Frage zu Trumps Zoll-Plänen unlängst ausgewichen und habe gesagt, er wolle lieber über seinen neuen Film sprechen.