Fischingen Fischingen wertet seine Biotope auf

Weiler Zeitung
Auch Enten fühlen sich in Fischingen, wie hier am Riedmattenbach, wohl. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Besonders die Geburtshelferkröte braucht Tümpel / Riedmattenbach ist inzwischen auch für Enten attraktiv

Von Daniela Buch

Fischingen (db). Der Gemeinderat Fischingen möchte sich der Pflege des auf örtlicher Gemarkung gelegenen Biotops und des Wasserlaufs annehmen. Alt-Gemeinderat Hermann Bürgin hatte schon mehrfach angeregt, das Gebiet für Wildtiere, insbesondere Wasservögel, aufzuwerten. Zunächst ist eine Ortsbegehung vorgesehen.

Der Naturschutzbund (Nabu) Südbaden brachte unabhängig vom Biotop einen weiteren Aspekt des Artenschutzes ins Spiel. Seit 2009 arbeitet der Nabu an einem Schutzkonzept für die als stark gefährdet eingestufte Geburtshelferkröte im Markgräflerland. Ein Grundstück östlich von Fischingen, das an den ehemaligen Löschteich angrenzt, wurde als optimales Lebensumfeld für die Geburtshelferkröte ausgemacht. Allerdings befindet es sich in Privateigentum und müsste erst erworben werden, sollte die Gemeinde aktiv werden wollen.

Geburtshelferkröte ist nicht sehr anspruchsvoll

Auf Nachfrage von Gemeinderat Dietrich Weber schlug Bürgermeister Axel Moick vor, mit dem Gemeinderat demnächst eine Begehung zu unternehmen, um sich vor Ort ein Bild zu machen und das weitere Vorgehen besser planen zu können.

Mit der Ausbaggerung und Wiederherstellung des Bachbetts wurde unlängst schon der durch das südliche Wohngebiet führende Riedmattenbach wieder wasserreicher und als Lebensraum für Tiere wieder attraktiv. Auch Enten wurden gesichtet. Zu den geeigneten Maßnahmen, die für die Biotoppflege notwendig wären, zählt die Verringerung des Holzbestands, um mehr Lichteinfall zu ermöglichen.

Was den möglichen Lebensraum für die Geburtshelferkröte betreffe, wäre dies mit ebenfalls vergleichsweise wenig Aufwand zu erreichen, wie Stefan Kaiser vom Nabu Lörrach informiert. Das Betonbecken müsste gereinigt und Fische, sofern vorhanden, entfernt werden. Die Vegetation, die das Becken beschattet, müsste etwas zurückgeschnitten werden. Auch die bereits vorhandenen kleinen Mauern müssten von der Vegetation befreit sowie eventuell weitere Steinmäuerchen angelegt und etwas Sand aufgeschüttet werden.

Zwischen Fischingen und Binzen hat der Nabu Südbaden bei zwei bereits vorhandenen Teichen schon einen geeigneten Landlebensraum für die Geburtshelferkröte verwirklicht. Diese sogenannten „Trittsteinbiotope“ helfen den Amphibien bei der Wanderung von einem Tümpel zum anderen.

Im Landkreis Lörrach sind heute noch zwölf Amphibienarten angesiedelt: Laubfrösche, Grasfrösche, Teichfrösche, Seefrösche, Erdkröten, Kreuzkröten, Geburtshelferkröten, Gelbbauchunken, Bergmolche, Fadenmolche, Kammmolche und Feuersalamander.

Die Besonderheit der Geburtshelferkröten liegt, wie der Name schon andeutet, darin, dass sie sich an Land paaren und die Eier nicht im Wasser ablegen, sondern eine Brutfürsorge betreiben. Das Männchen trägt die Laichschnur bis zum Zeitpunkt des Schlupfes mit sich. Die Kaulquappen werden dann ins Gewässer abgesetzt.

Die Kreuzkröten haben bereits drei Biotope

Die ausgewachsene Geburtshelferkröte misst nur bis zu fünfeinhalb Zentimeter. Ihre Oberseite ist gelblich-bräunlich-grau mit dunkleren Flecken. Ihr natürlicher Lebensraum besteht aus unverbauten, halbschattigen Fluss- und Bachauen, sowie weitgehend bewuchslosen Abgrabungen oder Bahndämmen, wärmebegünstigten Steinhaufen und Erdlöchern in Gärten oder im Weideland.

Auch die Restpopulation der Kreuzkröten im Bereich zwischen Eimeldingen, Fischingen und Binzen wurde im Rahmen eines Projektes unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem Trinationalen Umweltzentrum Weil am Rhein (Truz) und gefördert durch das Energieunternehmen Baden-Württemberg (EnBW) wurden neun Laichgewässer auf Grundstücken der Gemeinde Eimeldingen, der Gärtnerei Hoch-Reinhard und des Nabu Lörrach für die Kreuzkröte angelegt.

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