Fischingen Im Einsatz für alle Kameraden

Weiler Zeitung
Der Kreisfeuerwehrverband unterstützt die Wehren in verschiedenen Bereichen.Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Interview: Reiner Jacob spricht als neuer Vorsitzender über die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbands

Reiner Jacob ist seit Mitte Mai neuer Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Lörrach. Mit der Materie ist der Eimeldinger indes bereits bestens vertraut, hatte er doch zuvor das Amt des Stellvertreters inne.

Von Ingmar Lorenz

Rebland. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet Reiner Jacob über die vielfältige Arbeit des Kreisfeuerwehrverbands und seine eigene Laufbahn bei den Floriansjüngern in Fischingen.

Frage: Herr Jacob, durch Ihre bisherige Tätigkeit als Stellvertreter sind Sie mit der Arbeit des Kreisfeuerwehrverbands inhaltlich mit Sicherheit schon bestens vertraut. Was kommt nun ganz an der Spitze an Neuerungen auf Sie zu?

Es ist richtig, dass ich als Stellvertreter die Arbeit inhaltlich schon kenne. Neu ist für mich die Leitung der Sitzungen, die Koordination der organisatorischen Abläufe sowie die gesamte Verwaltung.

Frage: Ich stelle mir vor, dass die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Vorsitzenden Günter Lenke in der Vergangenheit sehr eng war. Können Sie dadurch ein Stück weit auch einen bereits eingeschlagenen Weg fortsetzen?

Die Zusammenarbeit mit Günter Lenke war von einer offenen, vertrauensvollen Arbeit geprägt und er hat vieles erreicht. Mein Wunsch ist es, an diese Arbeit anzuknüpfen. Ein Höhepunkt in seiner Amtszeit wäre sicher die Ausrichtung der Landesverbandsversammlung in Lörrach im vergangenen Herbst gewesen. Diese konnte bekanntlich coronabedingt nicht ausgerichtet werden. Nun freue ich mich auf die Arbeit der neu gewählten Vorstandschaft.

Frage: Der Kreisfeuerwehrverband unterstützt die Feuerwehren im Landkreis Lörrach in vielen verschiedenen Bereichen. Können Sie die Schwerpunkte kurz umreißen?

Der Kreisfeuerwehrverband vertritt die Interessen der Feuerwehrangehörigen im Landkreis und unterstützt sie. Dazu gehört auch die Förderung und Unterstützung der Jugend- und der Altersabteilungen sowie der Feuerwehrmusikgruppen. Er bildet die Zwischeninstanz der örtlichen Feuerwehren zum Landesfeuerwehrverband. Mindestens ein Mitglied des Vorstands nimmt an den Präsidiumssitzungen teil. Die Öffentlichkeitsarbeit, die Brandschutzerziehung sowie die Förderung des Feuerwehrwesens sind ebenfalls ein Teil der Arbeit.

Frage: Wie ist die Arbeit des Kreisfeuerverbands dabei auf die einzelnen Abteilungen zugeschnitten?

Der Kreisfeuerwehrverband wirkt in übergeordneter Funktion betreffend Aus- und Fortbildung in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandmeister Christoph Glaisner. Ein besonderes übergreifendes Projekt ist die alle zwei Jahre stattfindende Einsatzfahrerschulung, welche mit Unterstützung der Verkehrsfachschule Markdorf an unterschiedlichen Standorten im Landkreis durchgeführt wird.

Frage: Daran anknüpfend: Gibt es auch Bereiche, in denen sich die Arbeit des Kreisfeuerverbands mit den verschiedenen Feuerwehrabteilungen überschneiden, also gewissermaßen Themen, die alle Abteilungen gleichermaßen beschäftigen?

Hier können wir auf jeden Fall die Ehrungen von verdienten Feuerwehrmännern und -frauen nennen. Viele von ihnen leisten schon jahrelange hervorragende Arbeit. Wir beraten über beantragte Ehrungen, kümmern uns um alle Formalitäten und führen solche verdienten Ehrungen durch. Des Weiteren haben wir uns ganz aktuell an einer Petition beteiligt, um für die Feuerwehrkameraden und -kameradinnen die Impfpriorisierung voranzutreiben, was auch gelungen ist.

Frage: Auch über die Region hinaus ist die Mitgliederwerbung für die Feuerwehr ein wichtiges Thema. Wie sind die Feuerwehren im Landkreis diesbezüglich aufgestellt?

Sicher kann jede Wehr weitere Mitglieder brauchen. Wir sind froh, dass wir im Großen und Ganzen gut aufgestellt sind. So leisten viele Kameraden auch ihren Dienst im Ort ihrer Arbeitsstelle, weil besonders tagsüber viele einen langen Anfahrtsweg haben. Außerdem werden tagsüber Nachbarwehren im Brandfall doppelt alarmiert, das heißt, auch die Wehr im Nachbarort rückt gleichzeitig aus. Durch die digitale Vernetzung kann hier auch schnell und individuell alarmiert oder nachalarmiert werden. Wir freuen uns natürlich über jeden Neuzugang.

Frage: Damit verbunden ist in gewisser Weise auch die Frage nach der Jugend. Ist genug Nachwuchs vorhanden, wo gibt es gegebenenfalls Handlungsbedarf, und wo kann der Kreisfeuerverband dabei ansetzen?

Wie in vielen Vereinen muss man um den Nachwuchs kämpfen. Es gibt viele attraktive Angebote, und die Kinder und Jugendlichen sind oft durch Schule und andere Freizeitaktivitäten stark ausgelastet. Die Kreisjugendfeuerwehr mit Markus Hasler an der Spitze leistet hier mit Aktions- und Werbetagen gute Dienste und auch die Jugendfeuerwehren vor Ort machen durch Aktionen auf sich aufmerksam. Gerade hat eine Feuerwehr Werbeplakat an der Bundesstraße aufgestellt. Hier beraten oder unterstützen wir, die Hauptaufgabe liegt allerdings bei den jeweiligen Gemeindefeuerwehren.

Frage: Zum Abschluss: Wie war denn Ihr eigener Werdegang bei der Feuerwehr? Was hat Sie seinerzeit dazu bewogen, sich in diesem Bereich zu engagieren?

Ich selbst bin bereits mit 17 Jahren der Feuerwehr im Probejahr beigetreten. Damals gab es noch keine Jugendfeuerwehr in Fischingen, aber wir waren fünf Freunde, die gemeinsam begonnen haben. Schon bald durfte ich die Lehrgänge zur Grundausbildung und später zum Gruppenführer und Atemschutz absolvieren. Auch ein Lehrgang in Bruchsal zum Zugführer schloss sich an und ich war zehn Jahre Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fischingen. Inzwischen übe ich nur noch das Amt des Rechners aus, das ich bereits früher schon einmal inne hatte. Die Gemeinschaft und dass man sich aufeinander verlassen kann, haben mir schon immer imponiert. Anderen Menschen in Notlagen zu helfen, ist mir besonders wichtig.

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