Fischingen Kartoffeln mögen es kühl und dunkel

Jennifer Ningel
Frisch vom Feld haben die Kartoffeln eine entspannte Zeit vor sich. Foto: Jennifer Ningel

Das größte Angebot auf den Märkten der Region gibt es im September und Oktober. Damit auch über den Winter und im Frühjahr Gemüse zu bekommen ist, wird einiges eingelagert. So auch Kartoffeln bei der Gärtnerei Hoch-Reinhard aus Fischingen.

Möglichst früh am Tag sollen Kartoffeln geerntet werden, denn sie dürfen nicht zu heiß werden. Und so startet die Kartoffelernte auf dem Feld der Gärtnerei Hoch-Reinhard schon um 7 Uhr. „Bis zum Mittag sind sie dann fertig“, erklärt Lukas Weidauer, Teilhaber und Co-Betriebsleiter bei der Gärtnerei.

Der Kartoffelroder trennt die Kartoffeln von Erde und Kartoffelkraut. Foto: Jennifer Ningel

Es sind Sorten, die bis zu einem bestimmten Grad dem Pilzdruck widerstehen können. Gerade in diesem Jahr war das wichtig, denn das feuchte Wetter spielte den Pilzkrankheiten in die Karten. Die Gärtnerei hatte außerdem insofern Glück, dass die Frühkartoffeln vor dem schlechten Wetter geerntet werden konnten, und die Lagerkartoffeln danach.

Steine werden aussortiert

Zum Ernten fährt der Kartoffelroder über die einzelnen Dämme, in denen die Kartoffeln liegen. Die Maschine untergräbt den Damm und trennt die Knollen von der Erde und dem Kartoffelkraut. Auf dem Roder selbst stehen an diesem Morgen drei Männer. Ihre Aufgabe ist es, Steine und Erdklumpen von den Kartoffeln zu trennen, bevor sie in den Vorratsbehälter kommen. Sind besonders viele Steine auf dem Feld, hält der Traktor immer mal wieder an, um den Männern Zeit zum Entfernen der Steine zu geben.

Auf etwa drei Hektar pflanzt die Gärtnerei ihre Kartoffeln; ein Hektar ist den Frühkartoffeln vorbehalten und zwei den Lagerkartoffeln. Insgesamt erstrecken sich die Felder, auf denen unter anderem auch Rote Beete, Lauch, Bohnen, Zwiebeln und Salate angebaut werden, von Haltingen bis Tannenkirch.

Eine Runde Entspannung

Sobald der Behälter voll ist, werden die frisch geernteten Kartoffeln in Holzkisten umgeladen. Die Kisten stehen dafür schon auf einem Anhänger bereit. „Die Kartoffeln müssen ein bis zwei Tage im Schatten ablüften. Das heißt, sie trocknen und ihre ,Wunden’ können verheilen“, erklärt Weidauer den Prozess. Dann geht es für die Knollen samt Holzkiste ins Kühllager, denn die Kartoffeln werden den ganzen Winter über verkauft. Manche Betriebe lagern die Kartoffeln nicht unbedingt in Kühlhäusern, wichtig sei nur, dass es dunkel ist.

Im Kühlhaus wird das Gemüse zusammen gelagert. Foto: Jennifer Ningel

Bei den Kartoffeln kommt es nicht nur auf die Menge andern. Sondern vor allem die Qualität, Größe und Lagerfähigkeit sind entscheidend. Denn auch wenn Hoch-Reinhard die Kartoffeln auf den Märkten der Region verkauft, sei der Anspruch der Kunden an die Optik hoch. So lassen sich kleine und unförmige Kartoffeln schwerer verkaufen. Weidauer rechnet in diesem Jahr mit einem Ertrag von 25 Tonnen pro Hektar. Alles unter zehn Tonnen pro Hektar sei schlecht.

Die letzte Musterung

Werden die Kartoffeln dann für den Verkauf benötigt, kommen sie aus der Kühlung und werden noch einmal sortiert. Auf einem Band trennen die Mitarbeiter die beschädigten von den verkäuflichen Kartoffeln. Gegebenenfalls werden sie mit Sieben auch nach Größe sortiert. Mit einer Waage können dann Säcke befüllt werden. Sobald die Maschine die gewünschte Menge an Kartoffeln erfasst hat, fallen diese in den Sack und dieser kann gebunden werden. Dann geht es für die Knollen auf die Märkte der Umgebung oder zu Restaurants.

Vor dem Verkauf werden die Kartoffeln sortiert. Foto: Jennifer Ningel

Um all das Gemüse zu produzieren, das die Gärtnerei verkauft, beschäftigt der Betrieb 30 Mitarbeiter – Festangestellte, Azubis und Saisonarbeiter. Sie ernten das Gemüse, pflegen die Pflanzen in den Gewächshäusern und Folientunneln, jäten und hacken, pflanzen und säen, waschen und verladen. Denn jedes Gemüse hat seine eigenen Anforderungen und will gehegt und gepflegt werden. 30 weitere Mitarbeiter verkaufen auf den Märkten, in Teilzeit oder auf Minijob-Basis.

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