Fischingen Rat kann sich noch auf keinen Zuschuss einigen

Weiler Zeitung

Kinder: Betreuung von Ein- bis Dreijährigen / Fischinger Gremium will zunächst Kosten eruieren

Fischingen (cre). In einer kontrovers und teilweise emotional geführten Diskussion konnten sich die Mitglieder des Gemeinderats Fischingen nicht auf einen Zuschuss zur Kleinkindbetreuung, wie er in mancher Gemeinde bereits Usus ist, verständigen. So sollen zunächst einmal die Kosten von Krippenplätzen sowie die Sätze von Tagesmüttern recherchiert werden,

In der Diskussion stand die Betreuung von ein- bis zweijährigen Kindern. Diese erfolgt in der Regel in Kinderkrippen. In Eimeldingen wird in einer Kooperation mit dem Familienzentrum Wunderfitz in Weil am Rhein die Betreuung pro Kind pro Stunde mit drei Euro bezuschusst. Das veranlasste Ratsmitglied Bernd Schopferer gleich zu der provokanten Frage, ob in Eimeldingen denn soziale Not herrsche. Schließlich gebe es doch einen Rechtsanspruch auf Betreuung.

Derzeit wird in Fischingen lediglich ein Kind von einer Tagesmutter betreut. Maximal kämen drei infrage, machte Bürgermeister Axel Moick deutlich. Bei 30 Wochenstunden ergäben sich so für drei Kinder 360 Euro, im Jahr läge der Zuschuss demnach bei maximal 13 000 Euro. Der Landkreis gewährt noch einmal zusätzlich 5,50 Euro als Zuschuss pro Stunde an die Eltern für die Betreuung eines Kleinkinds. So würde sich der Stundensatz bei Betreuung durch eine Tagesmutter um 8,50 Euro für die betroffenen Eltern verringern.

Schopferer kritisierte, dass mit einem solchen Gießkannenprinzip Gelder auch dort gezahlt würden, wo eventuell gar kein Bedarf bestehe. Axel Zangenberg pflichtete ihm bei und meinte, dass man mit dem Geld für Jugendliche mehr erreichen könne. Auch Dietrich Weber kritisierte das Modell: „Wenn Eltern ihre Kinder gerne zehn Stunden am Tag betreuen lassen, zahlen wir uns dumm und dämlich.“

Auf den Einwurf von Anke Hollnagel, dass die Gemeinde viel Geld in die Badenova investiert habe, reagierte der Bürgermeister, dass dieses Geld auch Zinsen bringe. Replik Hollnagels: „Kinder verzinsen sich besser.“

Als Kompromiss schlugen Peter Gonsowski und Bernd Schopferer vor, dass Eltern, die einen Zuschuss für die Betreuung ihres Kleinkinds in Anspruch nehmen wollen, nachweisen sollten, dass sie sich vergeblich um einen Krippenplatz bemüht hätten.

Schmerzlich bemerkbar machte sich in der Diskussion das Fehlen von Ratsmitglied Michael Ulrich, dem ausgewiesenen Fachmann in Sachen Kinderbetreuung. So wird der Gemeinderat auf einer der nächsten Sitzungen erneut in die Diskussion eintreten.

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