Fischingen Richtung VÖ, aber peu à peu

Weiler Zeitung
Um umfangreichere Betreuungszeiten anbieten zu können, will Fischingen auf die Zusammenarbeit im GVV setzen.Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Kinderbetreuung: Bedarf und weitere Entwicklung in Fischingen vorgestellt / Kooperation mit GVV

Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen ist in Fischingen weiterhin verhältnismäßig hoch. Das war die Quintessenz der im Gemeinderat vorgestellten Bedarfsumfrage. Verlängerte Öffnungszeiten (VÖ) am Nachmittag stehen weiterhin ganz oben auf der Wunschliste der Eltern. Die Gemeinde verfolgt diesbezüglich bereits mehrere Pläne.

Von Ingmar Lorenz

Fischingen. Das Ergebnis der jährlichen Befragung der Eltern zum Bedarf an Betreuungsplätzen für die Kinder stellte Gemeinderat Jochen Bürgin in der Sitzung am Mittwochabend vor. Dabei ging er zunächst auf den Ist-Zustand ein. Die Kinder, die sich in der Betreuung befinden, wurden der Übersichtlichkeit halber verschiedenen Gruppen zugeordnet, je nachdem wie alt sie sind und welche Betreuungsleistungen sie in Anspruch nehmen. Dabei zeigte sich, dass der Fischinger Kindergarten mit 44 belegten Plätzen weiterhin gut ausgelastet ist. Insgesamt stehen in der Einrichtung 50 Plätze zur Verfügung.

Drei Kinder aus Nachbargemeinden werden in Fischingen betreut, sechs Fischinger Kinder besuchen Einrichtungen in der Nachbarschaft.

Öffnungszeiten Schritt für Schritt verlängern

Die Umfrage der Eltern habe ergeben, dass weiterhin eine Verlängerung der Öffnungszeiten am Nachmittag gewünscht wird, hieß es. Allerdings mahnten die Gemeinderäte Michael Becherer und Anke Hollnagel mit Blick auf die in der Umfrage erhobenen Daten zur Vorsicht. Besonders, weil unklar blieb, wie hoch die Rücklaufquote war.

Im Zuge dessen wurde auch angeregt, die Frage nach den verlängerten Öffnungszeiten künftig nicht im Bereich der Anmerkungen abzufragen, sondern als eigenständigen Punkt.

Hinsichtlich des Wunsches nach verlängerten Öffnungszeiten sei man bereits aktiv, erklärte Bürgermeister Axel Moick. Dabei aber müsse man Schritt für Schritt vorgehen und immer im Auge behalten, was Fischingen als eigenständige Gemeinde stemmen kann und wo sich gegebenenfalls eher Kooperationen mit den Mitgliedskommunen des Gemeindeverwaltungsverbands Vorderes Kandertal (GVV) anbieten.

In die gleiche Richtung argumentierte auch Gemeinderat Bernd Schopferer. Aus seiner Sicht ergebe es in einem 700-Seelen-Dorf keinen Sinn im Alleingang zu agieren und auf Biegen und Brechen beispielsweise eine Ganztagsbetreuung zu ermöglichen. „Wir sollten lieber nach Möglichkeiten suchen, per Allianz Angebote aufzuzeigen.“

Zusammenarbeit mit dem GVV angeregt

Anke Hollnagel verwies in diesem Zusammenhang auf eine jüngst vom Binzener Bürgermeister, Andreas Schneucker, getroffene Aussage, wonach dort auch Kinder aus anderen GVV-Gemeinden erweiterte Betreuungsangebote wahrnehmen können – sofern es die Kapazitäten hergeben. „Ich würde gern den Ehrgeiz sehen, das für Fischinger Kinder sicherzustellen“, so der Appell der Gemeinderätin in Richtung Verwaltung.

Für Bürgermeister Moick stand ebenfalls fest, dass sich eine Ganztagsbetreuung in Fischingen kaum realisieren lassen würde, weshalb auch er sich für eine enge Zusammenarbeit im GVV-Verbund aussprach.

Gleichzeitig könne und werde man aber auch im Fischinger Kindergarten Schritte in Richtung verlängerte Öffnungszeiten machen. Dafür, so legte Moick dar, brauche es neben dem Konzept jedoch auch eine ganze Reihe Genehmigungen. „Es ist nicht so einfach“, fasste der Bürgermeister zusammen. Daher lasse sich noch nicht mit Sicherheit sagen, wann das Konzept für die verlängerten Öffnungszeiten im Fischinger Kindergarten tatsächlich vorgestellt und umgesetzt werden kann. Man sei aber auf einem guten Weg, denn sowohl mit Blick auf die Räumlichkeiten als auch auf das Personal sei die Verlängerung machbar.

Dass trotz aller Kooperationsmodelle letztlich auch der Fischinger Kindergarten gestärkt werden müsse, betonte auch Hollnagel. Schließlich sei die Einrichtung ein „Kern des sozialen Lebens“.

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