Fischingen (db). Die Rissbildung am Mauerwerk der Kirche St. Peter hat sich nicht verschlimmert, wie jüngst bei einer Kontrolle durch Fachleute festgestellt wurde. Eine endgültige Entwarnung ist damit aber noch nicht gegeben. Wie Peter Kirch vom baden-württembergischen Landesamt Vermögen und Bau in Freiburg berichtet, werde die Entwicklung der Rissbildung weiterhin regelmäßig etwa alle vier Wochen kontrolliert, und ein Ende der Untersuchungsreihe sei bis dato nicht vorgesehen. Nicht Bestandteil der Überwachung sind außerdem die kleineren Risse im näheren Verlauf der Straße und am Rathaus. "Inwiefern letztere mit denen der Kirche korrespondieren, vermag ich nicht zu beurteilen", meint Peter Kirch. Um die Entwicklung am Kirchenschiff überwachen zu können, wurden Gipsmarken an den beschädigten Stellen angebracht. Bereits in den vergangenen Monaten, so das beruhigende Ergebnis, hatte sich die Rissbildung verlangsamt. Zuletzt konnten sogar keinerlei Verschlechterungen mehr festgestellt werden. Im Kircheninnern ist nun geplant, die Aufwölbungen des Verputzes zu hinterfüttern, um die Fresken zu bewahren. Die Risse an der Außenwand werden geschlossen. An der ungünstigen Bodenbeschaffenheit freilich lässt sich Grundlegendes nicht verändern. Der Kirchturm ist von der Problematik nicht betroffen, da er auf felsigem Untergrund steht. Anders das Kirchenschiff: es wurde auf Lehmboden gebaut, der nicht sehr tragfähig ist. Erst vor zehn Jahren war die Kirche, die im Innern kunsthistorisch bedeutende Fresken aus dem Mittelalter aufweist, aufwendig saniert, und die Fundamente und Außenmauern waren verstärkt worden. Im Zuge der Sanierung des Rathausplatzes vor knapp fünf Jahren wurde unterhalb der Kirche eine Stützmauer errichtet. Schon einmal wurde überdies der Baugrund unter der Kirche mittels einer Betoninjektion verbessert, eine Wirkung hatte diese Maßnahme jedoch nicht, wie neue Rissbildungen sowohl am inneren als auch am äußeren Mauerwerk zeigten. In Abständen gebe es unter der Kirche und auch der darunter liegenden Straße immer wieder Bewegungen im Erdreich, ein Prozess, der durch Schichtwasser verstärkt werde, erläutert Bürgermeister Axel Moick. Eine Einsturzgefahr bestehe nicht: "Diese Vorgänge finden so langsam statt, dass man sich nicht um den Erhalt von Kirche und Straße sorgen muss." Zu versuchen, die Tragfähigkeit des Bauuntergrunds zu verbessern, mache indes wenig Sinn. "Den Untergrund zu verfestigen, ist bei der Mächtigkeit der Lehmschichten mit vertretbarem Aufwand nicht möglich", erklärt Axel Moick und weist darauf hin, dass die Straße und auch die Kirche daher in regelmäßigen Abständen klassisch instandgesetzt würden: "Dies ist die preiswerteste und sicherste Vorgehensweise." Die Bewegungen im Untergrund lassen sich räumlich scheinbar auf das Areal der Kirche und den Rathausplatz eingrenzen, denn andere Gebäude in der näheren Umgebung der Kirche sind nicht betroffen. "Mir sind Probleme dieser Art an den unmittelbar im Umfeld der Kirche stehenden Gebäuden nicht bekannt", sagt Axel Moick.