Fischingen Straßen digitalisiert und bewertet

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Gemeinderat: Verkehrswege in gutem Zustand / Neuralgische Punkte bei Starkregen identifizierbar

Die Straßenzustandsbewertung der Firma „kosima“ zeigt, dass die Fischinger Verkehrswege allgemein in einem guten Zustand sind. Die erhobenen Daten ermöglichen aber nicht nur einen Überblick über den Zustand der Verkehrswege, sondern sollen auch beim Thema Starkregenmanagement wichtige Informationen liefern.

Von Ingmar Lorenz

Fischingen. Marco Wagner von der Firma „kosima“ stellte das Ergebnis der Straßenzustandsbewertung in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Mit einem mit speziellen Kameras ausgerüsteten Fahrzeug wurden die Straßen in Fischingen digital erfasst und ihr Zustand bewertet. Dabei zeigte sich, so Wagner, dass sich die Fischinger Straßen allgemein in einem guten Zustand befinden. Lediglich zehn Prozent der seien bereits sanierungsbedürftig.

Die Firma „kosima“ macht die Straßenzustandsermittlung für die Gemeinden im GVV und stellte die Ergebnisse zuletzt auch für Binzen und Eimeldingen in den jeweiligen Gemeinderatssitzungen vor.

Restbuchwert für Umstellung auf Doppik ermittelt

Hintergrund ist die Umstellung auf die Doppik im Zuge der Einführung des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts. Dabei muss der sogenannte Restbuchwert für das Gemeindeeigentum – darunter auch die Straßen – ermittelt werden.

Der ermittelte Restbuchwert der gemeindeeigenen Straßen liegt in Fischingen bei rund 1,39 Millionen Euro, für die Gemeindeverbindungswege bei rund 760 000 Euro. Die Abschreibungen berechnete „kosima“ für die Gemeindestraßen mit rund 56 000 Euro, für die Gemeindeverbindungsstraßen mit rund 38 000 Euro.

Durch die digitale Erfassung der Fischinger Verkehrswege kann der Straßenzustand jederzeit vom Computer aus eingesehen werden. Zudem sind Aktualisierungen möglich, nachdem bestimmte Arbeiten an den Straßen durchgeführt wurden. Dieses System funktioniere allerdings nur, wenn ein Mitarbeiter die entsprechenden Daten regelmäßig einpflegt, betonte Wagner. Er wies im Zuge dessen auch darauf hin, dass „kosima“ seine Fahrten mit dem Kamerawagen alle fünf Jahre durchführen könnte, um somit auch die Videodaten auf dem aktuellen Stand zu halten.

Speziell für Fischingen biete die Auswertung der von „kosima“ erhobenen Daten zudem einen weiteren Vorteil, wie Wagner darlegte. So kann durch die Digitalisierung dargestellt werden, welchen Weg sich das Wasser im Fall eines Starkregenereignisses durch die Fischinger Straßen sucht. Entsprechend können neuralgische Punkte bereits im Vorfeld identifiziert werden.

Wagner plädierte im Ratsrund zudem für ein Erhaltungsmanagement der Straßen, das vorsieht, dass an den Verkehrswegen in regelmäßigen Abständen Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dabei sei es wichtig, nicht zu warten, bis kein Weg mehr an einer umfassenden Sanierung vorbeiführt, sondern bereits im Vorfeld tätig zu werden. Solche Maßnahmen könnten beispielsweise darin bestehen, die oberste Schicht des Straßenbelags abzufräsen und zu erneuern, erklärte Wagner, der damit bei Bürgermeister Axel Moick offene Türe einrannte. „Das ist genau das, was ich immer sage. Wenn die Beschädigungen in die Tragschicht gehen, ist es zu spät“, so der Bürgermeister.

Synergien bei der Sanierung nutzen

Den Bericht von Wagner nahm das Gremium zur Kenntnis. Mit Blick auf das künftige Vorgehen in Sachen Straßensanierung fragte Gemeinderätin Anke Hollnagel, ob bereits eine Prioritätenliste erstellt worden sei. Dies verneinte Bürgermeister Axel Moick. Es gelte abzuwarten, bis die Termine für alle anstehenden Baumaßnahmen, bei denen Synergien gebildet werden können, auf dem Tisch liegen.

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