Fischingen Vom Brand abgelenkt Unfall gebaut

Reinhard Cremer
Vor dem Restaurant und an der Kreuzung hatten die zahlreichen Zuschauer einen guten Überblick. Foto: Reinhard Cremer

Ein Großaufgebot an Feuerwehren, vornehmlich aus dem Abschnitt Vorderes Kandertal, und etliche Zuschauer fanden sich zur großen Jubiläums-Abschnittsübung der Fischinger Wehr im Zentrum des Dorfs ein.

Wie sich herausstellte, bestand die Übung aus zwei getrennten und doch zusammenhängenden Szenarien: Gegenüber dem Restaurant „Tanne“ brannte ein Ökonomiegebäude und in dessen Folge kollidierten zwei Fahrzeuge aufs Heftigste auf der benachbarten Kreuzung Dorfstraße/Ecke Schulstraße. Wie später Einsatzleiter Oberbrandmeister Florian Krebs von der Fischinger Wehr erläuterte, waren die Fahrzeugführer aufgrund des „Brands“ abgelenkt, sodass es zum „Unfall“ kam.

Hydrant funktioniert nicht

Als Erste am Ort des Geschehens waren natürlich die Fischinger Einsatzkräfte. Zunächst jedoch wurden sie durch einen nicht funktionierenden Hydranten am Wachthüsli ausgebremst und mussten ungeplant eine Wasserversorgung aufbauen. Bürgermeister Axel Moick, selbst Mitglied der Wehr, sagte nach der Übung schnellste Reparatur des Hydranten zu.

Noch während der Löscharbeiten und des Eindringens von Atemschutzträgern ins verqualmte Gebäude wurden auf der benachbarten Kreuzung der aus der Schulstraße kommende Unfallverursacher und sein Beifahrer von Britta Ohm und ihrer Truppe vom DRK Weil am Rhein/Haltingen „unfallgerecht“ für die folgende Rettung bearbeitet.

Im durch den Anprall umgestürzten Fahrzeug, welches aufgeschnitten werden musste, saß ein Dummy, der anschließend ebenfalls „gerettet“ und versorgt wurde.

Die Wehrleute „retteten“ einen Dummy aus dem umgekippten Auto. Foto: Reinhard Cremer

Inzwischen waren auch die Einsatzfahrzeuge der Abschnittswehren aus Eimeldingen, Binzen, Rümmingen und Wittlingen sowie die aus Egringen und die Drehleiter aus Efringen-Kirchen eingetroffen. Auch die Führungsgruppe nahm ihre Arbeit auf.

Während die einen löschten und Verletzte sowie Vermisste retteten, bauten die Helfer des DRK unter der Leitung von Bereitschaftsleiter Stefan Ohm ruckzuck ein Zelt auf, in dem die Geretteten untersucht und versorgt werden konnten. Das war auch nötig, wiesen die aus den Fahrzeugen befreiten Personen doch teils tüchtige „Blessuren“ auf.

Aufregend für die Kinder

Fünf Kinder und Jugendliche wurden über ein Dachfenster aus dem an der Rückseite des Ökonomiegebäudes gelegenen Wohnhaus mittels der Drehleiter gerettet. Aufgrund starker Rauchentwicklung war ihnen der Hauseingang versperrt gewesen. Auch sie wurden zur „Untersuchung“ ins Zelt gebracht.

Danach wurde auch über die Drehleiter ein Löschangriff von oben gefahren. Eine bis dato noch vermisste Person konnte ebenfalls von den Einsatzkräften aus dem Gebäude gerettet werden.

Führungsgruppe vor Ort

In Sichtweite des Einsatzorts hatte die Führungsgruppe mit ihrem Fahrzeug Position bezogen. Von dort aus fand der Funkverkehr statt. Am Fahrzeug befand sich eine skizzierte Lagekarte vom Einsatzort, sowie eine Dokumentation, auf der das Geschehen minutiös mit allen Vorkommnissen aufgezeichnet wurde. Leiter der Führungsgruppe und Ansprechpartner für den Einsatzleiter war Knut Nabbefeld.

„Feuer aus“

Gut eine Stunde nach Alarmierung wurde „Feuer aus“ gemeldet. Vor dem Aufräumen hieß es: „Antreten zum Schlussappell“. Just in dem Moment wurden die Wehren aus Efringen-Kirchen und Egringen zu einem echten Einsatz gerufen.

Nachdem Einsatzleiter Krebs noch einmal das Szenario geschildert hatte, bedankten sich Kommandant Harald Lehmann und Bürgermeister Axel Moick bei den Wehrleuten. Insgesamt stellten die Wehren 71 und das DRK 22 Einsatzkräfte. Die Führungsgruppe Vorderes Kandertal bestand aus fünf Mitgliedern.

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