Die weite Hügel- und Seenlandschaft Ungarns kam mit der „Mazury-Rhapsodie“ in Sicht, die das wilde Temperament der Puszta mit dem feierlichen Klang der Glocke des Elektroniums verband. Dieses Misch-Instrument aus Akkordeon und Keyboard – gespielt von Carina Gisin – trug im Laufe der Veranstaltung häufiger zu neuen Klangerlebnissen bei.
Mit deutlich ausgreifenden, energischen Bewegungen führte Dieter Lau das Orchester, wobei man schon von vollem Körpereinsatz sprechen konnte, wenn er die Bässe lockte. „Als Dirigent“, sagte Lau, „ist man selbst erst einmal Musiker.“ Dann kommt die Dirigentenausbildung. Wo ist kein Geheimnis: in Trossingen bei der Firma Hohner. Man sagt, dort befinde sich die Welthauptstadt der Ziehharmonika. 42 Jahre Erfahrung mit diesem Schwergewicht der Instrumente hat Dieter Lau. Er ist Gründer des Orchesters in Fischingen und seit 22 Jahren Dirigent.
Nach der Pause steigerte sich das Orchester noch, die Darbietung nahm Tempo und Dynamik auf, und bei „Viva la vida“ von Coldplay erreichte das Programm mit fliegenden Glissandi einen Höhepunkt. Kaum einer der Zuhörer konnte sich dem Rhythmus entziehen.