Aufräumarbeiten werden lange dauern
Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen könnte nach Schätzung des kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun Monate dauern. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, stellte einen raschen Wiederaufbau in Aussicht. Den Betroffenen sagte sie zu, bürokratische Hürden abzubauen.
In einer Rekordzeit von nur 70 Tagen hätten sie den Brandschutt von 1300 Grundstücken entsorgt, teilte das Gouverneursbüro Mitte März mit. Die Stadt gab auch schon grünes Licht für den Wiederaufbau der ersten Häuser in Pacific Palisades. Auch die teilweise noch gesperrte Küstenstraße Pacific Coast Highway werde "Monate dem Zeitplan voraus" bereits Ende Mai wieder für alle befahrbar sein, kündigte der Demokrat Gavin Newsom vor wenigen Tagen an, rechtzeitig für die Urlaubssaison.
An einigen der berühmten kalifornischen Strände, auch im Surferparadies Malibu, würde immer noch Asche anspülen, berichtete die "Los Angeles Times". Doch die Behörden hätten nach Tests Entwarnung gegeben - dies sei für Schwimmer, Surfer und Strandgänger nicht weiter gefährlich.
Wie sind die Feuer entstanden?
Eine offizielle Erklärung für die Entstehung der beiden Flächenbrände steht weiterhin aus. Laut der Feuerbehörde werden die Ursachen noch untersucht. Doch es gibt schon Schuldzuweisungen. Bürgermeisterin Bass hatte im Februar die Chefin der örtlichen Feuerwehrbehörde entlassen. Sie hätte nicht sofort genug Feuerwehrleute mobilisiert, als die Brände ausbrachen, war eine Begründung für den Rauswurf.
Klagen gegen Stadt und Wasserversorger
Mehrere Bewohner von Pacific Palisades gehen mit Klagen gegen die Stadt Los Angeles und die Wasserbehörde vor. Ein Vorwurf dreht sich um ein großes Wasserreservoir, das wegen Reparaturen schon länger leer war, als die Brände wüteten. Der Bezirk Los Angeles wiederum reichte eine Klage auf Schadenersatz gegen den örtlichen Stromversorger Southern California Edison (SCE) ein. Demnach sollen Berichte von Augenzeugen, aber auch Fotos und Videos von Überwachungskameras auf defekte Hochspannungsleitungen hindeuten.
Wer kommt dafür auf?
Gouverneur Newsom hat im Februar den US-Kongress um Hilfsgelder in Höhe von knapp 40 Milliarden Dollar gebeten. Die Flächenbrände könnten zu der bisher teuersten US-Naturkatastrophe werden, mahnte der Demokrat. So schlagen etwa die Immobilienverluste, die Kosten für die Aufräumarbeiten und ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu Buche. In Kalifornien wird zudem ein drastischer Anstieg von Versicherungsprämien befürchtet. US-Präsident Donald Trump hatte sich Ende Januar selbst ein Bild von der Zerstörung gemacht und Unterstützung angesichts der Feuerkatastrophe zugesagt. Zugleich machte Trump Gouverneur Newsom wiederholt auch für das Ausmaß der Brände in dem Bundesstaat verantwortlich. Das Tauziehen um Gelder dürfte weitergehen.